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Landhunger in Sambia

Wenige Länder der Welt sind so stark von Hunger betroffen wie Sambia. Die Bekämpfung von Armut und Hunger steht ganz oben auf der Agenda deutscher Entwicklungspolitik. Diese fördert das Modell der „Grünen Revolution“, also großflächige, exportorientierte Landwirtschaft – auch in Sambia. Dadurch entsteht eine hohe Abhängigkeit von kommerziellem Saatgut und Düngemitteln und führt vielfach zu Landkonflikten mit lokalen Bauernfamilien.

Landvertreibungen durch deutsche Agrar-Investitionen

FIAN-Recherchen in Sambia dokumentieren immer wieder schwerwiegende menschenrechtliche Probleme im Zusammenhang mit Agrar-Investitionen. Die Investitionen haben bereits zur Vertreibung vieler Menschen von ihrem Land geführt – meist ohne Entschädigung. Durch finanzielle Förderungen sind auch die deutsche Entwicklungsbank DEG und der vom deutschen Entwicklungsministerium aufgelegte Entwicklungsfonds AATIF an diesen beteiligt. Zudem plant die sambische Regierung mithilfe internationaler Finanziers die weitere »Entwicklung« von 1,5 Millionen Hektar Land – oft zulasten kleinbäuerlicher Gemeinden. Sie haben die staatlich garantierte Landrechte, können diese aber nicht durchsetzen.

Abhängigkeiten von Agrarindustrie

Das Modell der „Grünen Revolution“ drängt Sambias Landwirtschaft zu Monokulturen und in Abhängigkeit von „verbessertem“ Saatgut und Agrarchemie. Häufig müssen daraufhin Kunstdünger und kommerzielles Saatgut auf Kredit gekauft werden. Die Risiken, schlechte Ernten – verschärft durch den Klimawandel – und unsichere Preise, tragen kleinbäuerliche Familien. Viele landlose landlose Kleinbäuer*innen sind gezwungen, auf den neuen Großfarmen zu arbeiten. Meist werden sie zu regelrechten Hungerlöhnen und nur auf Abruf beschäftigt.

Entwaldung und Klimakatastrophe

Zudem werden für die Großfarmen immense Waldflächen gerodet. Trotz geringer Industrialisierung und niedriger Bevölkerungsdichte ist Sambia daher einer der 20 größten CO2-Verursacher weltweit.

FIAN drängt die Politik, Kritik ernst zu nehmen

Es muss umgedacht und von dem gescheiterten Modell der „Grünen Revolution“ abgelassen werden! Investoren und auch die deutsche Politik wiegeln die FIAN-Kritik immer wieder ab. Daher ist es von größter Bedeutung, dass die Vereinten Nationen unsere Recherchen bestätigen: die UN-Sonderberichterstatterin, Hilal Alver, kritisiert in ihrem Bericht zu Sambia (2018) die Verdrängung von Kleinbäuer*innen und die Gefährdungen für die Verwirklichung des Rechts auf Nahrung durch die industrialisierte Landwirtschaft.

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