Guarani-Kaiowá: Brasilien verweigert Indigenen Anerkennung von Land

Etwa 30.000 Indigene vom Volk der Guarani-Kaiowá kämpfen im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul um Zugang zu ihren traditionellen Gebieten. Sie wurden in der Vergangenheit von ihrem Land vertrieben, um Platz für eine großflächige Landwirtschaft zu schaffen.

Der hohe Bedarf an Soja für die Futtermittelindustrie und Zuckerrohr für die Produktion von Agrartreibstoffen – gerade für Europa – heizt den Druck auf Land weiter an. Es kommt vermehrt zu Konflikten zwischen den Guarani-Kaiowá und Farmerinnen und Farmern. Die von 1915 bis 1928 von der Regierung abgesteckten Reservate für die Guarani-Kaiowá sind heillos überfüllt. Viele Indigene hausen in notdürftigen Camps.

Aufgrund des fehlenden Zugangs zu Land können sie sich nicht selbst ernähren. Hunger, Unterernährung, Selbstmorde und Morde an indigenen Aktivistinnen und Aktivisten prägen den Alltag der Gemeinden. Seit 2005 sind nachweislich mehr als 50 Kinder an Hunger gestorben.

Schätzungsweise 600 Kinder leiden aktuell unter Mangelernährung.

Ein weiteres Problem ist die Gewalt: Alleine im Jahr 2007 wurden 48 Guarani ermordet. Im November 2011 wurde der Anführer Nisio Gomes von maskierten Männern getötet. Der brasilianische Staat ist durch die Verfassung und internationale Verträge verpflichtet, indigene Gebiete zu demarkieren, das heißt neu zu vermessen und rechtlich anzuerkennen. Klagen von Großgrundbesitzern und die Interessen lokaler Eliten behindern diesen Prozess. Durch seine Inaktivität verletzt Brasilien seine Pflicht, das Recht auf Nahrung der Guarani-Kaiowá zu respektieren und zu schützen.

FIAN setzt sich besonders dafür ein, dass ein außergerichtliches Abkommen, in dem sich die Behörden 2007 zur Demarkierung von 36 Gebieten in Mato Grosso do Sul verpflichtet haben, umgesetzt wird. Die Guarani-Kaiowá müssen sich wieder selbst ernähren können!

So können Sie das Recht auf Nahrung stärken:

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