Fallbegleitende Arbeit in Kambodscha
Seit 2009 arbeitet FIAN systematisch zu Kambodscha. Die EU-Handelsinitiative «Everything but Arms» führte in Kambodscha zu umfassende Landnahmen durch Investoren. So wurden allein 150.000 Hektar Zuckerrohrplantagen angelegt, um vor allem für den europäischen Markt zu produzieren. Die Pachtvergabe geht jedoch oft mit brutalen Vertreibungen einher. Verantwortlich hierfür sind die Regierung Kambodschas, die „Entwicklungsförderung“ der EU sowie eine Reihe privater Unternehmen.
Intensiv arbeitete FIAN auch zum Engagement des Entwicklungsministeriums BMZ im kambodschanischen Landsektor. Das Programm wurde nach anhaltenden Menschenrechtsverletzungen 2016 eingestellt.
Ein weiterer Schwerpunkt der FIAN-Arbeit sind Mikrokredite: Über 2,5 Millionen Kambodschaner*innen sind bei Mikrofinanzinstituten (MFI) verschuldet. Der jährliche Zinssatz liegt bei 18%. Hunderttausende sind überschuldet. Da die Kredite häufig mit Landtiteln abgesichert werden, führen Zahlungsschwierigkeiten oftmals zu Landverlust und dem Verlust der Existenzgrundlage.