Zwei Anführerinnen der Frauenorganisation der Kaiowá e Guarani „Kuñangue Aty Guasu“ kommen nach Europa, aus Mato Grosso do Sul, für Vorträge und Sitzungen mit deutschen Institutionen, Bundestagsabgeordneten und NGOs sowie mit Unterstützer*innen der Europagruppe des Guarani Kaiowá Support Network und mit der Organisation der Vereinten Nationen in Genf.
Die Organisation der Frauen der Kaiowá und Guarani, Kuñangue Aty Guasu teilt die gemeinsamen Ziele aller Vertretungen der Guarani-Kaiowá: die Forderung nach der Demarkierung ihres traditionellen Landes sowie nach der Verbesserung ihrer Lebensbedingungen und dem Respekt für das indigene Leben und die Umwelt, ebenso wie den Ausbau der Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen (insbesondere im Angesicht der Demontage indigener Institutionen unter der aktuellen Regierung).
Mit dem Rechtsruck unter der aktuellen brasilianischen Regierung sind deutliche Einschränkungen in Bezug auf die Rechte indigener Gruppen zu befürchten sowie ein Anstieg der Gewalt gegen Indigene und eine zunehmende Kriminalisierung von indigenen Organisationen. Von besonderer Bedeutung sind darüber hinaus die Themen, die insbesondere Frauen betreffen. Im Vordergrund steht dabei die Gewalt gegen Frauen in Form von Vergewaltigungen und sexuellem Missbrauch.
Weiterhin leiden die Frauen unter Diskriminierung und Misshandlungen in staatlichen Krankenhäusern und im öffentlichen Gesundheitswesen, insbesondere in der Geburtshilfe, bis dahin, dass ihnen die Kinder durch den Staat weggenommen werden. Auch die Zerstörung der indigenen Kultur wirkt sich negativ auf die Frauen aus, besonders in Bezug auf die Nhandecis, die traditionellen Schamanen und Heilerinnen, die u.a. als Hebammen tätig sind.