Ecuador galt lange Zeit als „Insel des Friedens“ in Lateinamerika. Die Kriminalität war vergleichsweise niedrig und es gab keine gewalttätigen Militärdiktaturen. Die politischen Prozesse in Ecuador machten zwar immer wieder Schlagzeilen, aber durchaus nicht nur negative (z. B. Buen vivir oder Schuldenerlass für Yasuní). Diese Situation hat sich innerhalb weniger Jahre verändert. War die Mordrate auf 100.000 Einwohner im Jahre 2016 noch bei ca. 6, führt sie im Jahre 2023 mit über 40 fast die gesamte westliche Hemisphäre an (Vergleich Deutschland: 0,7). Innerhalb des letzten halben Jahres hat es Ecuador durch Morde an Präsidentschatskandidaten, Staatsanwälten und Journalisten, Gefängnisaufständen, sowie einer spektakulären Geiselnahmen in einem Fernsehstudio in die internationalen Nachrichtenagenturen „geschafft“.
Wie konnte es dazu kommen?
Dieser Frage werden wir in der ersten und der letzten Veranstaltung der Reihe nachgehen. Am 16.05. wird uns der Spielfilm „El Pescador“ mit auf die Reise nehmen und uns anhand einer skurrilen Geschichte den ecuadorianischen Alltag, aber auch die Narcocultura näherbringen. In der anschließenden Diskussion mit Pablo vom Cine Club des Eine Welt Hauses beleuchten wir die ecuadorianische Wirklichkeit und den Anfang der Prozesse, die zur heutigen Situation führten.