FIAN-Wochenendseminar für Multiplikator*innen, die Bildungsmethoden zum Menschenrecht auf Wasser selber anleiten möchten. Teilnahme kostenlos. Anmeldung bis 29. Februar 2024.
Worum geht es?
Weltweit haben 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Wasser wird in vielen Regionen zum zunehmend knappen Gut. Konzerne versuchen daher, es sich anzueignen und benachteiligte Gruppen sind besonders von Wassermangel betroffen. Dabei ist Wasser ein Menschenrecht und internationales Entwicklungsziel. Staaten müssen der Wasserversorgung vor allem für die ärmsten Bevölkerungsgruppen Vorrang einräumen.
Inhalte des Seminars
Verschiedene Bildungsmethoden werden vorgestellt, mit denen die komplexen Zusammenhänge, die zu Menschenrechtsverletzungen führen, erkundet werden können. Die Teilnehmenden erhalten die Möglichkeit, spielerisch einen Perspektivwechsel vorzunehmen und sich in die Situation von Menschen einzufühlen, deren Recht auf Wasser bedroht ist. Neben der praktischen Anwendung der Methoden erwerben den Teilnehmenden Hintergrundwissen zum Menschenrecht auf Wasser. Anschließend wird die Weiterverwendung z.B. innerhalb eigener Veranstaltungen besprochen. Ziel des Workshops ist es die verschiedenen Methoden eigenständig mit einer Gruppe durchführen zu können.
Planspiel Wasser.Marsch!
Im Planspiel werden deutsche Ärzt*innen und Akteure aus Politik und Wirtschaft mit Protesten brasilianischer Wasser-Aktivist*innen konfrontiert. Sie müssen sich der Frage stellen, was ihr Handeln mit den schwindenden Wasserressourcen in der MATOPIBA-Region zu tun hat. Durch Empfehlungen der UN-Sonderbeauftragten zum Menschenrecht auf Wasser lernen die Spielenden Verfahren kennen, um Menschenrechte konkret durchzusetzen. Die Planspielmethode eignet sich besonders gut um die staatliche Verantwortung und die Rolle der Zivilgesellschaft beim Schutz der Menschenrechte nachvollziehbar zu machen.
Weitere Methoden
Begleitend zum Planspiel hat FIAN weitere, kürzere Methoden entwickelt, die sich auch digital anwenden lassen. Hierbei geht es insbesondere um die Dimensionen Zugang versus Verfügbarkeit von Wasser und die Rolle des Staates. Die Teilnehmenden sind eingeladen sich in Menschen hineinzuversetzen, deren Zugang zu Trinkwasser sehr unterschiedlich ist. Strukturelle Unterschiede und die Bedeutung der politischen Rahmenbedingungen werden deutlich. Gemeinsam werden die verschiedenen Dimensionen des Menschenrechts erarbeitet.
Teilnahmebedingungen
Die Fortbildung richtet sich in erster Linie an Multiplikator*innen, die im Rahmen ihrer eigenen Tätigkeit im Bereich der (entwicklungs-)politischen Bildung oder für FIAN die Bildungsmethoden selber anwenden. Sie ist aber auch für andere Interessierte offen. Die Zahl der Teilnehmer*innen ist auf 20 beschränkt. Die Kosten für die Teilnahme inklusive Verpflegung und Übernachtung in Mehrbettzimmern werden von FIAN übernommen. Kosten für die Anreise innerhalb Deutschlands (Bahn/Bus 2. Klasse, PKW bis max. 130,-€) werden erstattet. Im Gegenzug verpflichten sich die Teilnehmer*innen, die Methoden für FIAN Deutschland durchzuführen oder eine FIAN-Veranstaltung zum Thema der Fortbildung mitzugestalten. Sie werden dabei von FIAN unterstützt.
Bewerbungen für das Seminar sind ab sofort möglich. Bitte das Anmeldeformular nutzen.
Das Seminar wird von den FIAN-Referent*innen Barbara Lehmann-Detscher und Marian Henn durchgeführt. Fragen und weitere Infos:
B.lehmann-detscher@fian.de 0221/ 474491-16
m.henn@fian.de 0221/ 474491-10
Gefördert durch Engagement Global mit finanzieller Unterstützung des BMZ
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