Mikrokreditprogramme galten lange Zeit als Wundermittel zur Armutsbekämpfung und werden mit tatkräftiger Unterstützung westlicher Entwicklungsbanken und privatwirtschaftlicher Investoren in den Ländern des Globalen Südens verbreitet. 2017 umfasste der globale Mikrofinanzmarkt ein Kreditportfolio von über 100 Milliarden US-Dollar.
In Kambodscha, das seit vielen Jahren eines der Hauptzielländer der Mikrokreditinvestitionen ist, führt der Mikrofinanzboom zu massenhafter Überschuldung und Menschenrechtsverletzungen. Hunderttausende Kreditnehmer:innen sind von schuldengetriebenen Landverkäufen und Ernährungsunsicherheit betroffen. Durch die COVID-19-Pandemie hat sich die Situation für viele verschuldete Haushalte nochmals deutlich verschärft, während die Mikrofinanzinstitute und Banken Rekordgewinne einfahren.
Mathias Pfeifer, Referent für Südostasien bei der Menschenrechtsorganisation FIAN Deutschland e.V. wird die Ursachen und Auswirkungen der Überschuldungskrise in Kambodscha erläutern und aufzeigen, welche Mitverantwortung beteiligte deutsche Entwicklungsbanken und private Mikrofinanzinvestoren haben. Gemeinsam mit lokalen Menschenrechtsorganisationen setzt sich FIAN seit 2019 für Entschuldung und die Rechte von Kreditnehmer:innen in Kambodscha ein.
Es ist weder eine Anmeldung noch eine Teilnahmegebühr erforderlich.
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