Guatemalas Landbevölkerung wehrt sich gegen Kaffee- und Palmölindustrie
Vortrag und Diskussion über agrarökologische Alternativen und europäische Verantwortung
Palmöl und Kaffee sind beliebte Konsumgüter, für deren Produktion jedoch fruchtbares Land fortwährend zerstört wird. Für den auf schnellen Profit ausgerichteten Anbau ist Guatemala in den letzten Jahren immer mehr ins Blickfeld der Unternehmen gerückt. Mit verheerenden Folgen: So kämpft die ländliche Bevölkerung vor allem gegen Wasserknappheit, da Flüsse für den Anbau trockengelegt und mit Pestiziden vergiftet werden. Davon betroffen sind auch Maria Elena Tujt Caal und Sandra Montejo Caba Menschenrechtsverteidigerinnen und Repräsentantinnen der indigenen Gemeinschaft der Maya. An dem Abend berichten sie, wie sie sich gegen die Zerstörung ihrer Existenzgrundlagen zur Wehr setzen.
Ergänzt werden ihre Erfahrungsberichte von José Luis Caal Hub, Vertreter der Menschenrechtsorganisation Congcoop, der berichten wird, wie die Landbevölkerung mit agrarökologischen Anbaumethoden in den Widerstand tritt gegen das Agrobusiness der großen Konzerne. Während die Agrarindustrie die Zerstörung natürlicher Ressourcen nach sich zieht, geht es beim agrarökologischen Anbau darum, diese zu schützen – und damit auch die Ernährungssouveränität der Bevölkerung. In den Gemeinden von Maria Elena Tujt Caal und Sandra Montejo Caba werden Lebensmittel bereits agrarökologisch angebaut. „Das ist für uns eine Form des Widerstandes. Wir sehen es in unserer Verantwortung, das, was uns von der Natur gegeben wurde, zu verteidigen“, sagt Maria Elena.
Im Anschluss an die Erfahrungsberichte aus Guatemala wird Eva-Maria Reinwald von Südwind den Bogen nach Deutschland schlagen und einen kritischen Blick auf die Möglichkeiten und Schwachstellen des neuen deutschen Lieferkettengesetzes werfen.
Die Diskussion wird von Britt Weyde moderiert, Redakteurin bei der Zeitschrift ILA.
Die Veranstaltung findet auf Spanisch und Deutsch mit Konsekutiv-Übersetzung statt
Veranstalter: Romero Initiative, FIAN, Allerweltshaus Köln, Informationsstelle Lateinamerika
Hintergrund der Veranstaltung:
Der Diskussionsabend findet statt im Rahmen einer Speakers Tour, organisiert durch die Romero Initiative. Die drei Gäste aus Guatemala reisen vom 01.06.2023 bis 15.06.2023 durch verschiedenen Orte in Deutschland und Rumänien.
Die Veranstaltungen der Rundreise:
- 02.06.2023, 16:00-18:00 Uhr, Münster Stubengasse & Innenstadt: „Wir-haben-es-satt!“-Demonstration
- 03.06.2023, 19:00-21:00 Uhr, Münster ZIN: Diskussionsveranstaltung zum Thema Palmöl
- 06.06.2023, 19:00-21:00 Uhr im Allerweltshaus Köln: Abendveranstaltung zu Agrarökologie und dem deutschen/europäischen Lieferkettengesetz
- 07.06.2023, 18:00-20:00, Mehringhof Berlin: Abendveranstaltung zu Agrarökologie
Weitere Hinweise zu der Rundreise finden sich hier:
https://www.ci-romero.de/rundreise-agraroekologie