Der Ausschuss für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung im Bundestag hat sich heute mit der Sicherung der globalen Nahrungsmittelversorgung beschäftigt. FIAN-Agrarreferent Roman Herre war hierzu als Sachverständiger geladen.
Ebenfalls eingeladen waren Prof. Matin Qaim vom Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF), Carin Smaller, Direktorin des Shamba Centre for Food and Climate und Daniel Wanjama, Direktor des Seed Savers Network Kenya.
Die gesamte Anhörung hier ansehen (Statement von FIAN ab 5:30 min und 30:10 min)
Roman Herre forderte die deutsche Politik auf, Betroffene aktiv an der Entwicklung von Strategien zur Hungerbekämpfung zu beteiligen, eine Wende in Richtung Agrarökologie einzuleiten und eine Differenzierung von Agrarproduktion und Nahrungsmittelversorgung vorzunehmen, da ein Großteil der Produktion nicht der direkten Ernährung dient. Zudem bemängelte er, dass durch den Fokus auf Kriege und die Klimakrise strukturelle Ursachen von Hunger und Mangelernährung vernachlässigt würden, darunter Armut, Diskriminierungen, wachsende Ungleichheit, steigende Staatsverschuldung sowie die wachsende Einflussnahme privater Konzerne. Dies zeige sich emblematisch beim Thema Land: die Landkonzentration in den Händen weniger Akteure durch Landgrabbing hat in den letzten Jahren weiter stark zugenommen.
Die schriftliche Stellungnahme von Roman Herre zur Anhörung: https://www.bundestag.de/resource/blob/922952/a4181543a984226ad4f123afc199d1ee/Stellungnahme-SV-Roman-Herre-data.pdf