Dr. Christian Scheper vom Institut für Entwicklung und Frieden (INEF) der Universität Duisburg-Essen beschreibt in seinem Beitrag für das aktuelle FoodFirst-Magazin, wie der Menschenrechts-Diskurs zunehmend der Sprache und Handlungslogik von großen Unternehmen folgt. Firmen und Lobby-Verbände legen den Fokus demnach meist auf individuelle Sorgfaltspflichten. Hierdurch können sich die Unternehmen rechtlich absichern und zudem einen Legitimationsgewinn erzielen.
Scheper befürchtet, dass durch diese Entwicklung eine Kernidee der Menschenrechte – nämlich den politisch-ökonomischen Verhältnissen eine institutionelle Macht gegenüberzustellen – vernachlässigt wird. Notwendig sei vielmehr, den Blick auf Konflikte zwischen grenzüberschreitenden Märkten und Unternehmensstrukturen auf der einen und Menschenrechten auf der anderen Seite zu richten. Die Ausgestaltung politischer Maßnahmen sollte sich von der Frage leiten lassen, wo Märkte systematisch Menschenrechtskonflikte hervorrufen (z.B. Umweltschäden durch Rohstoff-Abbau, Agrobusiness mit exzessivem Pestizideinsatz, Nahrungsmittelspekulationen etc) und welche Institutionen und Mechanismen zur Stärkung von Rechteinhaber*innen gegenüber Unternehmen beitragen können. Hierdurch könnten strukturelle Konflikte zwischen Profitstrategie und Menschenrechten verringert werden.
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