Chile ist das einzige lateinamerikanische Land, in dem die Wassernutzungsrechte und Wasserversorgung fast komplett an private Nutzer und Anbieter vergeben wurden.
In Chile können Privatpersonen kostenlose Wassernutzungsrechte erhalten und diese weiterverkaufen. Die Privatisierung von Wasser ist sogar verfassungsrechtlich verankert. Lesen Sie hierzu ein Interview mit Rodrigo Mundaca aus dem aktuellen FoodFirst-Magazin.
Heute befinden sich rund 80 Prozent der Wasserressourcen des Landes in privater Hand, hauptsächlich von Großgrundbesitzern. Der Avocado-Markt boomt und für das Superfood werden riesige Mengen Wasser verbraucht.
Auch Bergbau- und Energieunternehmen sind für den Wasserraub in Chile verantwortlich. Dabei besitzt Chile prinzipiell genügend Wasserressourcen. Das Land besitzt aber auch Unmengen von Bodenschätzen und verfügt im sehr trockenen Norden über den größten Kupfer-Tagebau der Welt. Für den Abbau werden Unmengen von Wasser benötigt. Im wasserreichen Süden spielt Wasser für die Gewinnung hydroelektrischer Energie eine große Rolle.
Der chilenische Agraringenieur Rodrigo Mundaca kämpft seit Jahren für den
freien Zugang zu Wasser in seinem Land, und das obwohl er deswegen immer wieder Morddrohungen und Anfeindungen ausgesetzt ist. Er fordert von der chilenischen Regierung: Wasser muss als Allgemeingut und der Zugang zu Wasser als Menschenrecht anerkannt werden. FIAN interviewte den Menschenrechtsaktivisten Mundaca, der kürzlich mit dem Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis ausgezeichnet wurde.
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