Nur wenige Tage nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine, forderten Europas größte Wirtschaftsverbände bereits, dass die Politik ihre Anstrengungen um die sogenannten „Freihandelsverträge“ intensiviert. Eine weitere Krise wird so dazu genutzt, auf die Öffnung von Märkten und die Einfuhr von Rohstoffen insbesondere aus Ländern des globalen Südens zu drängen. Folgen für das Klima, globale Ungleichheiten und Ausbeutungsstrukturen werden bewusst ignoriert, wenn es darum geht, Absatzmärkte für die europäische Industrie zu sichern.
Ein Beispiel dafür ist das Abkommen zwischen der EU und den Mercosur Ländern Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay. Es steht in der Kritik, weil es die Ungleichheit zwischen beiden Regionen verstärken würde und ein Risiko für Umwelt, Klima und Menschenrechte darstellt. Insbesondere Indigene Gruppen weisen immer wieder auf die Probleme im Zusammenhang mit der übermächtigen Agrarlobby und der drohenden Entwaldung hin.
Aber wie genau verstärken diese Abkommen globale Ungleichheiten und zementieren bestehende Asymmetrien? Welche Mechanismen wirken zwischen Nord und Süd wenn Zölle fallen und Märkte liberalisiert werden und wie genau geraten Umwelt und Klima dabei unter Druck?
In unserem Einsteiger*innen Workshop wollen wir diesen und weiteren Fragen um globalen Handel und koloniale Kontinuitäten am Beispiel des EU-Mercosur-Abkommens auf den Grund gehen und mögliche Alternativen auf den Grund gehen. Dazu sprechen wir mit drei Expert*innen aus dem Mercosur und Europa.
Der Workshop erfordert keine Vorkenntnisse und soll in 90 Minuten genug Raum für Nachfragen und Diskussion bieten. Die Online-Veranstaltung findet auf Deutsch und Englisch statt.
Anmeldung: https://us02web.zoom.us/webinar/register/WN_Ks0Z6iIUTXOWBdpiMhYp1Q
Unsere Referent*innen:
- Luciana Ghiotto (Koordinatorin des Netzwerkes „America Latina mejor sin TLC“ und Researcher beim „Transnational Institute“, Argentinien)
- Theresa Kofler (Koordinatorin des Netzwerks „Anders Handeln“ Österreich