Die Herausforderungen, für Schutz und Achtung der Menschenrechte im wirtschaftlichen Kontext, sind in Kolumbien enorm. Strukturelle Hindernisse liegen unter anderem im aktuellen Wirtschaftsmodell, welches auf der Ausbeutung natürlicher Ressourcen basiert. Infolge werden indigene, afrokolumbianische und bäuerliche Gemeinschaften systematisch verdrängt. Zusätzlich führen der anhaltende bewaffnete Konflikt und illegale wirtschaftliche Aktivitäten zu einer gewaltsamen Dynamik und zur Verfolgung von Menschenrechtsverteidiger*innen.

Vom 29. Juli bis zum 9. August 2024 hat die UN-Arbeitsgruppe für Wirtschaft und Menschenrechte diese Schwierigkeiten in Kolumbien untersucht. Das Ziel ihrer Mission war es, Möglichkeiten sowie Herausforderungen für die Umsetzung der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte in Kolumbien zu identifizieren. Dadurch sollen sowohl Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit Unternehmen verhindert werden als auch der Zugang zur Justiz und zu wirksamen Rechtsmitteln verbessert werden. Die Arbeitsgruppe traf während ihres Besuchs viele verschiedene hochrangige Vertreter*innen der kolumbianischen Regierung, der Justizorgane sowie Vertreter*innen indigener, afrokolumbianischer und bäuerlicher Gemeinschaften.

In ihrem vorläufigen Bericht würdigt die Arbeitsgruppe zwar die rechtlichen Entwicklungen und Maßnahmen der Regierung sowie wichtige Gerichtsurteile in Bezug auf Menschenrechte und Umwelt. Jedoch betont sie, dass Kolumbien weiterhin mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert ist, wenn es um den Schutz und die Wahrung der Menschenrechte geht.

Aus diesem Grund fordert sie die Regierung und die Unternehmen auf, die Probleme dringend anzugehen und nachhaltige Lösungen zu suchen, die die Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt stellen und ihre Rechte gewährleisten.

Der offizielle Besuchsbericht der UN-Arbeitsgruppe für Wirtschaft und Menschenrechte wird auf der 59. Tagung des Menschenrechtsrates im Juni 2025 vorgestellt und wird ausführliche Beobachtungen und Empfehlungen enthalten.

Weitere Informationen zu Kolumbien:

Hier finden Sie den Artikel „Zum Gedenken an Jakeline Romero Epiayú, Indiegene Menschenrechtsverteidigerin der Wayúu in Nord-Ost Kolumbien“

Hier finden Sie den Artikel „Uniper: Faire Energiewende entscheidet sich auch in Kolumbien“

Und hier finden Sie den Artikel „EnBW: Weiterhin Blutkohle aus Kolumbien“