Unter dem Motto „Topf-Tanz-Talk“ öffnet die größte Schnippeldisko der Welt am 17. Januar zum neunten Mal ihre Pforten. Verbraucher*innen sagen mit dieser kulinarischen Protestaktion am Vorabend der „Wir haben es satt“-Demonstration „Nein“ zur Lebensmittelverschwendung. Sie schnippeln 1,5 Tonnen krummes Gemüse aus Brandenburg bei Musik, Tanz und guter Laune und verarbeiten es zu einer Suppe. Begleitet wird der Abend von Diskussionen, Workshops, DJs und einer Überraschungsband.
Datum: Freitag, 17. Januar 2020 | Zeit: 17:00-24:00 Uhr | Ort: Cabuwazi Tempelhof, Columbiadamm 84, 10965 BerlinSlow Food Youth Deutschland lädt gemeinsam mit Partnerorganisationen zur Schnippeldisko in die Cabuwazi Zirkuszelte auf dem Tempelhofer Feld ein. Hunderte engagierte Bürger*innen, Aktivist*innen sowie Besucher*innen verarbeiten optisch nicht marktfähiges aber ge-schmacklich einwandfreies Gemüse wie zweibeinige Karotten und knubbelige Kartoffeln mit Sparschäler, Messer und Kochlöffel. Denn sie wissen, dass es auf die inneren Werte ankommt – auch beim Lebensmittel. Unterstützt werden sie von Aktionskoch Wam Kat und der Fläming Kitchen. Die Suppen genießen die Engagierten während der Schnippeldisko. Sie schnippeln außerdem Gemüse für Eintöpfe, die während der „Wir haben es satt“-Demonstration an Teilnehmer*innen verteilt wird.
Auf dem Rahmenprogramm des Abends stehen u.a.: Diskussionen zu „Klima und Ernährung“ sowie „Landwirtschaftliche Erzeugung der Zukunft“, Filme sowie praktische Workshops zum Fermentieren, zu handwerklich hergestellter Pasta und Honig. Während eines NGO-Slams stellen sich den Gästen verschiedene Nichtregierungsorganisationen vor. Nicht nur Genuss und Verstand werden an diesem Abend eingesetzt, sondern auch das Tanzbein. Dafür sorgen die DJs Adam Aalias, Elias Doré, Annett Gapstream und Frida Darko von Rebellion der Träumer so-wie ein Überraschungs-Act.
Mit der Schnippeldisko sagen Verbraucher*innen öffentlichkeitswirksam „Nein“ zur Lebensmittelverschwendung. Denn jährlich werden 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel weltweit weggeworfen. Rund ein Drittel aller erzeugten Lebensmittel erreicht nicht die Teller. Damit vergeuden wir kostbare endliche Ressourcen wie Boden, Wasser und Energie und treiben die Klimaerhitzung durch Treibhausgase in Folge von Produktion, Verpackung, Transport und Entsorgung weiter an. Um diese Verschwendung zu reduzieren, muss das Ernährungssystem von Grund auf erneuert werden. Angefangen bei den Wurzeln der Verschwendung: Die auf Menge und makelloses Aussehen ausgerichtete Produktion und Vermarktung, um den Handel mit ausreichend Lebensmitteln der oberen Handelsklasse versorgen zu können. Slow Food fordert von der Politik eine gesetzlich verankerte Strategie, die über Anreize für freiwillige Maßnahmen hinausgeht und setzt verschiedene Veranstaltungen zum Thema um. >> Mehr dazu hier.
Veranstaltungshinweis: Die Schnippeldisko am 17. Januar ist eine öffentliche, kostenlose Veranstaltung. Alle, die mitschnippeln und mehr über das aktuelle Ernährungssystem erfahren möchten, sind herzlich willkommen. Das Schnippeln und Kochen findet mit Unterstützung des Aktionskochs Wam Kat und der „Fläming Kitchen“ statt. Das Essen wird die Teilnehmer*innen des Abends sowie der „Wir haben es satt!“-Demonstration am darauffolgenden Tag aufwärmen. Die Veranstaltung ist barrierefrei.
>>Das detaillierte Programm zur Schnippeldisko finden Sie unter
>>das Pressebild hier.
Organisiert wird die Schnippeldisko von Slow Food Youth Deutschland und den Partnerorganisationen: Meine Landwirtschaft – Wir haben es satt!; Aktion Agrar; FIAN; Fläming Kitchen; INKOTA; jABL; Rebellion der Träumer; Save our Seeds; WWF Jugend
V.i.S.d.P.: Dr. Ursula Hudson