Wir, die unterzeichnenden Organisationen und Gewerkschaften, bekunden hiermit schriftlich unsere Unterstützung für die rechtmäßige Tätigkeit von PAX und anderen NGOs, Menschenrechtsverteidigern und Opferverbänden in der Kohlebergbauregion Cesar in Kolumbien.
Wir begrüßen die laufenden Friedensverhandlungen in Havana, da sie eine historische Gelegenheit für die Opfer schwerwiegender Menschenrechtsverletzungen darstellen. Das zukünftige Friedensabkommen kann die Grundlage werden für einen breiten, integrativen und nachhaltigen Friedensprozess. Auch können damit die Rahmenbedingungen für regionale Prozesse der Versöhnung und Wahrheitsfindung geschaffen werden und so einen Beitrag zur Verbesserung der bis heute kritischen Menschenrechtssituation im Bergbaugebiet Cesar geleistet werden. Alle Interessensgruppen, einschließlich der Bergbauunternehmen, sollten sich zu einem Dialogprozess verpflichten – einem Dialog, der die Grundlage zukünftiger Versöhnungsprozesse sein kann.
Wir bedauern daher zutiefst, dass falsche und abwertende Behauptungen in Umlauf gebracht werden über die rechtmäßige Arbeit der NGOs und der Menschenrechtsverteidiger, die sich stets für ein respektvolles, nichtstreitiges Vorgehen für einen kollektiven Versöhnungsprozess im Rahmen des kolumbianischen Friedensprozesses eingesetzt haben.
Diese Anschuldigungen sind ein schwerwiegendes Hindernis für zukünftigen Dialog und Versöhnung in Cesar. Ein harter, antagonistischer Kurs, mit dem Nichtregierungsorganisationen, die die lokalen Bevölkerung auf ihrem Weg zur Gerechtigkeit unterstützen, kriminalisiert werden sollen, widerstrebt dem gegenwärtigen Geist des Friedens und der Versöhnung in Kolumbien und hat lähmende Auswirkungen auf die Arbeit der Zivilgesellschaftsorganisationen, insbesondere der Menschenrechtsverteidiger und Opferverbände.
Wir, NGOs und Gewerkschaften, fordern, dass keine falschen und abwertenden Behauptungen aufgestellt werden gegen NGOs und Menschenrechtsverteidiger – einschließlich PAX Netherlands. Wir fordern alle Beteiligten auf, ihre Vorgehensweise zu ändern und wir bestehen auf der Notwendigkeit eines Versöhnungsprozesses zwischen den Bergbauunternehmen und den Opfern von Gewalt in der Bergbauregion Cesar.
Zusammenfassend fordern wir, dass
- europäische Entscheidungsträger öffentlich den Stellenwert des Respekts für die Arbeit und den politischen Raum unabhängiger Zivilgesellschaftsorganisationen und kritischer Stimmen bei den bilateralen Verhandlungen mit kolumbianischen Regierungsvertretern und Repräsentanten der Bergbauunternehmen verteidigen;
- Energieunternehmen an die Bergbauunternehmen appellieren, rechtliche Schritte zu unterlassen, um stattdessen den Dialog mit dem Ziel der Versöhnung zu suchen und die Arbeit der Zivilgesellschaftsorganisation für wirtschaftliche, soziale und menschenrechtliche Fragen zu respektieren;
- die kolumbianische Regierung die Integrität und die Freiheit der NGOs und der Menschenrechtsverteidiger schützt.
Unterzeichner (in alphabetischer Reihenfolge), 6. Mai 2015
11.11.11 – Coalition of the Flemish North South Movement (Belgien)
350.org (internationale Bewegung)
action pro colombia e.V. Aachen (Deutschland)
AG „Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“ der dt. Franziskaner (Deutschland)
Arbeitsgruppe Schweiz- Kolumbien (Schweiz)
BankTrack (Frankreich)
BI Umweltschutz Lüchow- Dannenberg (Deutschland)
Bougainville Freedom Movement (Australien)
Brot für die Welt (Deutschland)
CATAPA - Mining moves North & South (Belgien)
Center for International Environmental Law (Schweiz/USA)
Christliche Initiative Romero e.V. (Deutschland)
CNV (Verband christlicher Gewerkschaften in den Niederlanden)
Coal Action Network (UK)
CoalSwarm (USA)
Cordaid (Niederlande)
Earthlife Africa Johannesburg (Süd Afrika)
ECCR - Ecumenical Council for Corporate Responsibility (UK)
Ecodefense Russland
FairFin (Belgien)
FIAN Deutschland e.V. (Deutschland)
FNV (Gewerkschaftsverband Niederlande)
Gaia Foundation (UK)
Germanwatch e.V. (Deutschland)
Global Initiative for Economic, Social and Cultural Rights (USA)
Global Justice Now (UK)
infoe e.V. (Deutschland)
International Accountability Project (USA)
ISHR - International Service for Human Rights (Schweiz/USA)
Kampagne Fossil Free Deutschland (Deutschland)
Kolumbiengruppe e.V. (Deutschland)
LAMMP - Latin America Mining Monitoring Programme (UK)
London Mining Network (UK)
Mensen met een Missie (Niederlande)
Misereor (Deutschland)
Mundubat (Spanien)
NIMD (Niederländisches Institut für Mehrparteiendemokratie)
Oxfam – Novib (Niederlande)
Oxfam Deutschland
Pax Christi - Deutsche Sektion (Deutschland)
Pax Christi International
PIPLinks – Indigenous Peoples Links (UK)
PowerShift e.V. (Deutschland)
PWYP (UK)
Sierra Club (USA)
SOLdePaz.Pachakuti (Spanien)
SOMO (Niederlande)
Stop Mad Mining - For ethical mining and resource consumption (internationals Netzwerk)
terre des hommes (Deutschland)
urgewald e.V. (Deutschland)