Das europäische Netzwerk Citizens for Financial Justice, dem in Deutschland u.a. Erlassjahr.de und Urgewald angehören, hat die Studie „Finanzielle Gerechtigkeit – Globale Ungleichheiten verstehen, um finanzielle Ungerechtigkeit zu überwinden“ vorgelegt.
Die Untersuchung beschäftigt sich mit dem zunehmenden Einfluss von Finanzakteuren auf Wirtschaft, Entwicklungspolitik und Daseinsvorsorge. In den fünf Kapiteln zu Gesundheit, Nahrung und Land, Frauenrechte, Infrastruktur und Wohnen werden die Auswirkungen dieser Entwicklung auf zentrale Lebensbereiche untersucht.
Autor von Kapitel 1 zu „Nahrung und Land“ ist Philip Seufert von FIAN International. Seufert beschreibt darin die Transformation von Land in einen international handelbaren Vermögenswert und die menschenrechtlichen Konsequenzen für Ernährung und Gesundheit. Die Auswirkungen sind besonders gravierend für Kleinbäuerinnen und -bauern in ländlichen Gemeinden des globalen Südens.
Seufert stellt Ergebnisse verschiedener FIAN-Recherchen vor, u.a. in Sambia sowie im Nordosten Brasiliens. Auch das Beispiel der Investmentgesellschaft KTG Agrar, die zwischenzeitlich zu den größten Grundbesitzern Deutschlands gehörte und die ihren Landbesitz größtenteils an die Versicherungsgesellschaft Munich Re und eine private Stiftung mit Sitz in der Steueroase Lichtenstein veräußerte, wird beleuchtet.