FIAN erinnert mit Aktion in Sozialen Medien an Vertreibung von Kleinbauernfamilien in Uganda.
Köln, 18.8.2014. Mit dem Aufruf, eine Nachricht in den Sozialen Medien zu teilen, erinnert FIAN an die gewaltsame Vertreibung von rund 400 Kleinbauernfamilien in Uganda im August 2001. Vor 13 Jahren hat die ugandischen Armee im Bezirk Mubende vier Dörfer zerstört, um das Land für die Kaweri Kaffeeplantage der Neumann Kaffee Gruppe frei zu machen. Bis heute kämpfen die betroffenen Familien für ihre Entschädigung.
„13 Jahre sind genug! Entschädigung für die Vertriebenen der Kaweri Kaffeeplantage!“ lautet die Überschrift der Nachricht, zu deren Teilung FIAN in Sozialen Medien aufruft. „Damit können die Nutzer ihre Solidarität mit den vertriebenen Familien ausdrücken“, erläutert FIAN-Referentin Gertrud Falk. Rund 4.000 Menschen mussten nach der Vertreibung schutzlos im Wald kampieren. Infolge starben Kinder an Mangelernährung und Infektionskrankheiten sowie Erwachsene an Folgen von Verletzungen.
Im Gerichtsverfahren, das die Vertriebenen seit August 2002 in Uganda führen, wurde Kaweri im März 2013 zur Zahlung von Schadensersatz in Höhe von 11 Millionen Euro verurteilt. Das Unternehmen hat dagegen Berufung eingelegt. Im Berufungsverfahren hat noch keine Verhandlung stattgefunden. Die zwischenzeitlich verschwundene Gerichtsakte ist wieder aufgetaucht, nachdem der zuständige Richter dem ugandischen Gerichtswesen öffentlich mafiöse Strukturen vorgeworfen hatte. „Das Gerichtsverfahren ist durch Gericht, Staatsanwaltschaft und Unternehmen über Jahre verschleppt worden“, beschwert sich Falk. „Dadurch wird das Leid der Vertriebenen unnötig verlängert.“
Die Kaweri Kaffeeplantage hat das rund 2.500 Hektar große Grundstück 2001 von der ugandischen Investitionsbehörde für nur 109.900 US-Dollar für 99 Jahre gepachtet und produziert dort Robusta-Kaffee.
Der Link zur Facebook-Aktion lautet: https://www.facebook.com/fiandeutschland
Kontakt:
Gertrud Falk