Im Senegal steht das Thema Bodenreform seit dem Amtsantritt von Macky Sall im Jahr 2012 verstärkt auf der Tagesordnung. Zivilgesellschaftliche Organisationen setzen sich dafür ein, dass die Zugangs- und Nutzungsrechte ländlicher Gemeinden gesichert werden. FIAN veröffentlicht hierzu einen Artikel von Marie von Schlieben, die vor Ort für den Weltfriedensdienst arbeitet.
95 Prozent des Landes sind als sogenannte „Nationaldomänen“ definiert, welche zeitlich begrenzt von jeder Person in der jeweiligen Kommune genutzt werden können. Der senegalesische Staat umgeht jedoch oftmals das Bodenrecht und führt großflächige Landtransaktionen ohne vorherige Befragungen der lokalen Bevölkerung durch. Beispielsweise wurde der marokkanischen Unternehmensgruppe Afri-Partners 2017 eine Fläche von 10.000 Hektar per Dekret zugesprochen. Solche Praktiken verstoßen nicht nur gegen das geltende Bodenrecht, sondern ebenfalls gegen Artikel 21.(5) der Banjul-Charta. Ein Bündnis von Bauernorganisationen, Wissenschaft und NGOs mobilisiert gegen solche Fälle von Landgrabbing und kämpft für den Erhalt der Nationaldomänen.
Die Regierung versucht jedoch weiterhin, ausländische Investoren anzulocken und die Privatisierung natürlicher Ressourcen voranzutreiben. Auch die Weltbank unterstützt Änderungen des Bodenrechts zugunsten von Agro-Unternehmen und Investoren und gefährdet damit erheblich die Ernährungssouveränität der Bevölkerung.
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