Menschenrechtler/innen berichten in München, Tübingen und Köln über schwere Menschenrechtsverletzungen an kleinbäuerlichen Gemeinden in Bajo Aguán.
Köln, 23.9.2013. Vom 30.9. – 3.10.2013 berichten die Menschenrechtsexpert/innen Gilda Maria Rivera Sierra und Heriberto Alemán Rodriguez auf ihrer Vortragsreise durch Deutschland über den blutigen Landkonflikt im Aguán-Tal (Bajo Aguán) in Honduras. Dort kämpfen kleinbäuerliche Gemeinden seit rund 20 Jahren um Zugang zu Land, das ihnen durch Agrarreformen zugeteilt worden ist.
In dem fruchtbaren Tal im Norden von Honduras eigneten sich einflussreiche Großgrundbesitzer Land für die Palmölproduktion an, das für die Agrarreform bestimmt war. Ihre bewaffneten privaten Sicherheitskräfte gehen gemeinsam mit Militär und Polizei gegen KleinbäuerInnen vor, die gewaltfrei ihr Recht auf Land und Nahrung verteidigen. Seit dem Putsch 2009 wurden im Aguán-Tal 57 KleinbäuerInnen und UnterstützerInnen aufgrund dieses Konflikts ermordet. Keiner der Fälle wurde aufgeklärt.
Gilda Maria Rivera Sierra und Heriberto Alemán Rodriguez werden München, Tübingen und Köln über die aktuelle Situation im Aguán-Tal, die Situation der Frauen in Honduras und den zivilen Widerstand berichten. Sie stehen außerdem für Interviews zur Verfügung.
Gilda Maria Rivera Sierra ist seit über 20 Jahren in der Frauenbewegung aktiv und Mitbegründerin des Zentrums für Frauenrechte (CDM, Honduras). Heriberto Alemán Rodriguez ist Mitglied der lokalen KleinbäuerInnenorganisation „Movimiento Unificado Campesino del Aguán“ und koordiniert seit 2011 die Arbeit des Beobachtungszentrums für Menschenrechte im Bajo Aguán.
Die Veranstaltungen in München und Tübingen sind mit Konzerten der Sängerin Karla Lara verbunden, die international als „die Stimme des Widerstandes“ in Honduras bekannt ist. In Köln wird der Film „Schrei nach Land“ von Giorgio Trucchi gezeigt, der anschaulich darstellt, wie der Plantagenanbau von Palmöl zu schweren Menschenrechtsverletzungen im Aguán-Tal führt.
Die Vorträge finden im Rahmen der FIAN-Kampagne „Kleinbauernrechte jetzt!“ statt, die sich für eine Menschenrechtserklärung für KleinbäuerInnen und andere im ländlichen Raum Arbeitende einsetzt.
Termine:
30.09.13, München
19:00 Uhr EineWeltHaus, Schwanthalerstr. 80 Rgb, in Verbindung mit einem Konzert von Karla Lara
01.10.13, Tübingen
20:00 Uhr Schlatterhaus, Österbergstraße 2, in Verbindung mit einem Konzert von Karla Lara
03.10.13, Köln
11:00 Allerweltshaus, Körnerstr. 77, in Verbindung mit dem Film „Schrei nach Land“ von Giorgio Trucchi
Kontakt:
Gertrud Falk, FIAN Deutschland, g.falk@fian.de
Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite: www.kleinbauernrechte-jetzt.de