Kleinbäuerinnen und Kleinbauern produzieren 70 Prozent der Nahrungsmittel weltweit. In vielen afrikanischen Ländern liegt der Anteil sogar bei 90 Prozent. Die Basis hierfür ist der freie Zugang zu Saatgut: die Landwirte haben über Jahrhunderte hinweg lokale Getreidesorten, Hülsenfrüchte und Gemüse gezüchtet und immer weiter an die örtlichen Bedingungen angepasst.
Doch in vielen Ländern werden Produktion und Tausch von Saatgut eingeschränkt, oftmals sogar kriminalisiert. Regierungen, Agrar-Unternehmen und auch die Entwicklungshilfe verlangen die Verwendung von zertifiziertem oder patentiertem Saatgut. Traditionelle Nahrungsmittel verschwinden, zugleich müssen mehr chemischer Dünger und Pestizide eingesetzt werden.
Unter dem Slogan „Vermehren wir unser bäuerliches Saatgut!“ protestiert ein Netzwerk westafrikanischer Bauernorganisationen gegen den Einfluss der Agrarkonzerne. FIAN unterstützt den zunehmenden Widerstand. Gerade angesichts des Klimawandels sind die Saatgutvielfalt und das Wissen der bäuerlichen Gemeinden von unschätzbarem Wert.
Zudem haben FIAN International, das Global Network for the Right to Food and Nutrition und die Global Convergence of Land and Water Struggles nun einen Bericht Business profits or diverse food systems? zur Regulierung von Saatgut in Burkina Faso veröffentlicht (88 Seiten, englisch und französisch).