Am 25. Juli mobilisieren wir uns gemeinsam mit Partnerorganisationen und Bündnispartner*innen aus Deutschland und weltweit in einem dreitägigen alternativen Gegengipfel zum Vorgipfel des Welternährungsgipfels der Vereinten Nationen (UN Food Systems Summit) – und freuen uns auf deine Unterstützung!
Wir wollen zeigen, dass wir mit der Gestaltung und der aktuellen Ausrichtung des Gipfels sowie seiner nationalen Dialoge nicht einverstanden sind. Denn wir brauchen eine grundlegende Veränderung unserer Ernährungssysteme nach sozialen und ökologischen Kriterien – und nicht geleitet von Interessen der Industrie und Finanzwelt.
+++ Jetzt mitmachen! +++
Die Idee ist, dass Du ein Foto von dir neben einem leeren Stuhl mit einem Schild in der Hand – auf dem steht #NichtInUnseremNamen – machst. Gerne auch einfach ein Schild mit #NichtInUnseremNamen und/oder #FoodSystems4People auf dem leeren Stuhl. Der passende Ort für den Hintergrund kann frei gewählt werden, zum Beispiel vor einer relevanten öffentlichen Institution oder auch einfach auf einem Acker. Der leere Stuhl symbolisiert die Nicht-Teilnahme an einem Gipfel, der kritische Stimmen aus der Zivilbevölkerung ignoriert.
Mit deinem Foto und denen von vielen anderen engagierten Bürger*innen aus Deutschland erstellen wir eine Foto-Videostrecke, welche am 25. Juli im Rahmen des alternativen Gegengipfels auf der dafür eingerichteten Webseite eingespielt wird. Zusammen mit Bürger*innen aus aller Welt sprichst du dich mit uns an diesem Tag gegen einen Gipfel aus, der eine Agrar- und Ernährungswende vorsieht, welche die katastrophalen Fehleinstellungen unserer derzeitigen Ernährungssysteme wohl eher verstärken als lösen wird.
Schicke uns dein Foto bis zum 12.7 an foodsystems4people@gmail.com
Hintergrund
Die multiplen Krisen unserer globalen Ernährungssysteme zeigen, dass eine globale Agrar- und Ernährungswende längst überfällig ist. Wir brauchen eine grundlegende Transformation hin zu nachhaltigen, demokratischen, gerechten und gesunden Ernährungssystemen. Diesen Herbst findet ein Welternährungsgipfel in New York statt. Dort treffen sich hochrangige, internationale Vertreter*innen, um sich über die Zukunft unserer Ernährungssysteme zu beraten. Bei einem Vorgipfel wird vom 26. bis 28. Juli in Rom festgelegt, welche Vorschläge später auf dem Tisch liegen. Jedoch hat sich die Gestaltung des Gipfels und auch dessen nationaler Dialog – welcher vom 8. bis 10. Juni 2021 stattfand – als sehr undurchsichtig erwiesen. Lang war unklar, wer eingeladen wird, was auf der Agenda steht, wer die zentralen Diskussionen leitet und was das eigentliche Ziel des Gipfels ist. Verpackt als Multi-Stakeholder Modell, wurden gezielt Akteure aus der Privatwirtschaft an den Diskussionstisch eingeladen. Entscheidungen müssen aber bei öffentlichen Institutionen liegen, die wir als Bürger*innen zur Rechenschaft ziehen können – und nicht bei privaten Unternehmen. Bestehende UN-Gremien wie der Ausschuss für Welternährung wurden nicht wirklich miteinbezogen. Dadurch wurde auch der zentrale zivilgesellschaftliche Mechanismus des Ausschusses – der Civil Society Mechanism (CSM) – und somit auch unsere kritischen Stimmen aus dem Gipfel und seine nationalen Dialoge ausgeschlossen. Aber nicht nur der Prozess des Gipfels wurde bisher äußerst intransparent und wenig inklusiv gestaltet, auch die inhaltliche Ausrichtung des Gipfels wurde ohne die Mitsprache der kritischen Zivilgesellschaft erarbeitet. Denn handverlesene Wissenschaftler*innen sowie Organisationen, die stark auf die industrielle Landwirtschaft und technologische Lösungen setzen, dominieren den Gipfel. Die dort einflussreichen Staaten, Wissenschaftler*innen und Wirtschaftsverbände missbrauchen Hunger für die Durchsetzung ganz anderer Interessen. Die strukturellen Probleme unserer Ernährungssysteme – wie Hunger trotz ausreichender Nahrung, soziale Ungleichheit, Artensterben und Klimakrise – werden nicht angegangen. Daher beteiligen wir uns an der internationalen Mobilisierung zum Gegengipfel und freuen uns auf deine Unterstützung!
Eine ausführliche Stellungnahme zum UN Food System Summit und dem nationalen Dialog haben wir hier veröffentlicht.