Ort: Ugandische Botschaft, Ecke Krausenstraße/Axel-Springer-Straße, 10117 Berlin
Dauer: vom 5.-7. September, 8:00 – 11:00 und 15:00-18:00 Uhr
Auftaktaktion und symbolische Vertreibung: Mittwoch, 5. September, 10 Uhr
Zur Erinnerung an die dreitägige gewaltsame Vertreibung von rund 4.000 Menschen durch die ugandische Armee zugunsten der Kaweri Coffee Plantation führt die Menschenrechtsorganisation FIAN vom 5.-7. September vor der Botschaft von Uganda eine Mahnwache durch. FIAN-Referentin Gertrud Falk fordert: „Der ugandische Staat muss endlich seine menschenrechtlichen Pflichten ernst nehmen und die Rechte der Vertriebenen wieder herstellen. Dazu gehören die Anerkennung ihrer Landrechte sowie die Entschädigung für den Verlust ihres Besitzes und das Leid, das ihnen mit der Vertreibung zugefügt worden ist.“
Im August 2001 hatte die ugandische Armee die Bewohner von vier Dörfern im Bezirk Mubende vertrieben, ihre Häuser und ihren Besitz zerstört, damit die Hamburger Neumann Kaffee Gruppe dort eine Kaffeeplantage anlegen konnte. Die Vertriebenen kämpfen bis heute mit friedlichen Mitteln für ihre Rechte und umfassende Entschädigung. Sie haben im August 2002 die ugandische Regierung und die Kaweri Coffee Plantation Ltd. in Uganda verklagt. Das Gerichtsverfahren wird seitdem verschleppt.
2015 hat der UN-Sozialausschuss seine Besorgnis über die anhaltenden Menschenrechtsverletzungen infolge der Vertreibung ausgedrückt und dem ugandischen Staat empfohlen, die Rechte der Vertriebenen unverzüglich wiederherzustellen. Dem ist Uganda bisher nicht gefolgt. FIAN unterstützt die Empfehlung des UN-Sozialausschusses und will den ugandischen Staat mit einer dreitägigen Mahnwache daran erinnern, dass er die Empfehlung umsetzt. Im Rahmen der Mahnwache wird am 5.9. um 10 Uhr die Vertreibung symbolisch nachgespielt.
Kontakt: Gertrud Falk, E-Mail: g.falk@fian.de , Tel. 01515-699 62 78
Hintergrundinformationen:
• Chronologie des Falls und ein kurzer Dokumentarfilm
• Empfehlungen des UN-Sozialausschusses an Uganda (2015, Absatz Nr.30)
• Dokumentarfilm der Deutschen Welle zum Fall: „Der Fall Mubende“