Brief an Federica Mogherini, Hohe Repräsentantin der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik, und Cecilia Malmström, Europäische Handelskommissarin, zum Mord an der honduranischen Umwelt- und Menschenrechtsaktivistin Berta Cáceres.
Berta Cáceres war eine Führerin der indigenen Lenca und Koordinatorin und Mitbegründerin des Rates der Volksbewegungen und Indigene in Honduras (COPINH). Im Jahr 2015 erhielt sie den Umwelt- Preis der Goldman Stiftung für die Verteidigung des Gebiets ihres indigenen Volkes, samt den dort vorkommenden natürlichen Ressourcen. Besonderes engagierte sie sich für die Kampagne gegen den Bau des Agua Zarca Damms. Dieses Projekt wird von nationalen und internationalen Geldgebern unterstützt.
Der tragische Tod von Berta Cáceres bestätigt, was bereits 2015 in einem Bericht festgestellt wurde: Honduras ist eines der gefährlichsten Länder der Welt für UmweltaktivistInnen. Von 2010 bis 2015 wurden mindestens 109 UmweltaktivistInnen ermordet. Seit dem Staatsstreich 2009 hat sich Honduras auch zu einem der gefährlichsten Orte für MenschenrechtsverteidigerInnen entwickelt.
Gemeinsam mit über 120 weiteren zivilgesellschaftlichen Organisationen fordert FIAN International von der EU, eine unabhängige internationale Aufklärung des Mordes an Frau Cáceres zu unterstützen. Diese soll unter der Federführung der Interamerikanische Menschenrechtskommission durchgeführt werden. Die EU soll darüber hinaus die Regierung von Honduras auffordern, die Aufklärung des Mordes durch die Interamerikanische Menschenrechtskommission zu unterstützen. Angesichts der weitgehenden Straflosigkeit von schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen in Honduras ist eine solche unabhängige Untersuchung äußerst wichtig.
Die deutsche Übersetzung des Briefes finden Sie hier: Offener_Brief_ueber_den_Mord_an_Berta_Caceres