Gestern veröffentlichte die Allianz für Ernährungssouveränität in Afrika (Alliance for Food Sovereignty in Africa, AFSA), die rund 200 Millionen kleine Lebensmittelproduzent*innen vertritt, zusammen mit 160 internationalen Organisationen aus 40 Ländern einen offenen Brief, in dem die Geber aufgefordert werden, die Finanzierung der Allianz für eine Grüne Revolution in Afrika (AGRA) einzustellen. FIAN Deutschland unterstützt den Aufruf.
Die Allianz hatte im Juni die Geldgeber von AGRA angeschrieben und sie aufgefordert, Belege für die Widerlegung von Forschungsergebnissen vorzulegen, die zeigen, dass die 15 Jahre alte Initiative für industrielle Landwirtschaft entgegen ihrer Versprechen nicht in der Lage war, die Einkommenssituation und Ernährungssicherheit von Millionen von kleinen Lebensmittelproduzent*innen zu verbessern. Wir erhielten nur wenige Antworten und keine glaubwürdigen Belege. Anlässlich der Eröffnung des AGRA-Forums zur Grünen Revolution fordern wir alle Geber auf, die Finanzierung dieser falschen Lösung einzustellen und ihre Unterstützung auf die Agrarökologie zu verlagern – ein gesundes, nachhaltiges, widerstandsfähiges und kulturell angepasstes Ernährungssystem für Afrika.
„Wir begrüßen Investitionen in die Landwirtschaft auf unserem Kontinent“, schrieb AFSA-Generalkoordinator Million Belay in einem kürzlich erschienenen Artikel im Scientific American, „aber wir wollen sie in einer Form, die demokratisch ist und die Menschen in den Mittelpunkt der Landwirtschaft rückt.“
Der offene Brief wurde von den 35 AFSA-Mitgliedsverbänden und fünf verbündeten Organisationen initiiert und wird inzwischen von 160 internationalen Organisationen, darunter FIAN Deutschland, unterstützt. Die AFSA stellte ihre Forderungen auf einer Pressekonferenz am 2. September vor und richtet nun eine direkte Aufforderung an die AGRA-Geber.
Die Pressemittelung im Original finden Sie hier
Der Text des Schreibens, der in Englisch, Französisch, Spanisch und Portugiesisch vorliegt, kann hier als PDF heruntergeladen werden.
Am 14. September werden bei einem Online-Event Vertreter:innen aus verschiedenen afrikanischen Ländern, Deutschland und den USA über die Bedrohungen durch AGRA für kleine Lebensmittelerzeuger:innen berichten und erläutern, warum das milliardenschwere Programm gescheitert ist.