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Hugues Falys ist ein Landwirt in der belgischen Provinz Hennegau. Er baut dort seit 1993 Getreide, Eiweißpflanzen, Gemüse und Erdbeeren an und hält rund hundert Charolais-Kühe für die ökologische Fleischproduktion. Wie die meisten Landwirte leidet Hugues unter den Auswirkungen des Klimawandels: Hitzewellen, Dürreperioden, aber auch extreme Regenfälle.
Die Folgen? Unproduktive oder sogar zerstörte Ernten und Wiesen, erhebliche finanzielle Verluste, Tiere, die unter Hitzestress leiden, sowie zusätzliche Arbeitsbelastung und großer Stress aufgrund der zunehmenden Unvorhersehbarkeit des Klimas.
Nachdem Hugues seit vielen Jahren unter den Auswirkungen des Klimawandels auf seinem Hof gelitten hat, hat er beschlossen, gerichtlich gegen einen der multinationalen Konzerne vorzugehen, die diese Auswirkungen verursachen: TotalEnergies. Das ist eine Premiere in Belgien!
Kohle-, Öl- und Gasunternehmen tragen bei weitem am meisten zum Klimawandel bei, da fossile Brennstoffe für über 75 % der Treibhausgasemissionen verantwortlich sind.
Um die Sache ins Rollen zu bringen, haben sich drei Organisationen der Zivilgesellschaft, die sich für Menschenrechte und Klimagerechtigkeit einsetzen, zusammengeschlossen und beteiligen sich an der Seite von Hugues an dieser Klage. Neben der „Ligue des Droits Humains“ und Greenpeace Belgien, steht auch FIAN Belgien an seiner Seite und gestaltet den Prozess mit. Die Aktion wird außerdem von der Climate Coalition und der International Federation for Human Rights (FIDH) unterstützt.
Zusammen fordern sie vor Gericht Gerechtigkeit und Wiedergutmachung und verlangen, dass die Unternehmen für die von ihnen verursachten Schäden zur Rechenschaft gezogen werden. Sie verteidigen dabei die Interessen aller: Der Klimawandel hat immer schwerwiegendere Auswirkungen auf die Bürger*innen und ihre Menschenrechte wie das Recht auf Nahrung und das Recht auf ein Leben in einer gesunden Umwelt.
Die Ziele der Klage bestehen zum einen darin, dass die durch den Klimawandel verursachten Schäden von Hugues Falys anerkannt werden. Es geht aber auch darum TotalEnergies dazu zu zwingen, weniger in fossile Energien zu investieren und generell die Fossilenergieindustrie für ihre Rolle im Klimawandel zur Verantwortung zu ziehen.
Wenn Sie neugierig geworden sind, wie unsere Kolleg*innen in Belgien vorgehen, wie es weitergeht oder sie noch mehr wissen wollen, dann besuchen Sie gerne die Seite www.thefarmerscase.be zum Fall (auf Englisch, Französisch und Niederländisch)
Außerdem hat Greenpeace eine Spendenaktion eingerichtet, mit der das Verfahren teilweise finanziert werden soll. Wenn Sie Hugues unterstützen wollen, spenden Sie gerne über diesen Link.