Kurzfristige Vertragsänderungen, verspätete Zahlungen oder Preise unterhalb der Produktionskosten. In vielen globalen Lieferketten nutzen marktmächtige Unternehmen ihre Marktmacht aus, um Kosten und Risiken auf ihre Lieferanten abzuwälzen. Solche unfairen Einkaufspraktiken erhöhen den Druck entlang der Lieferkette, die Betriebskosten niedrig zu halten – auf Kosten von Menschenrechten, Umwelt- und Klimaschutz. Im letzten Jahr hat Deutschland ein Gesetz erlassen, welches die gravierendsten unlauteren Handelspraktiken von Unternehmen gegenüber ihren Lieferanten verbietet. Dies war ein wichtiger erster Schritt, doch weist das Gesetz erhebliche Lücken auf und gilt zudem lediglich für den Agrar- und Lebensmittelhandel. Da die Einkaufs- und Preispolitik von Unternehmen einen entscheidenden Einfluss auf die Produktions- und Arbeitsbedingungen entlang der Lieferketten haben, ist es zwingend notwendig, sie als Teil der unternehmerischen Sorgfaltspflichten im derzeit diskutierten EU-Lieferkettengesetz zu integrieren.
Was für unlautere Handelspraktiken wenden Unternehmen gegenüber ihren Lieferanten an? Welche sind nun verboten und was für eine Rolle spielt die Einkaufs- und Preispolitik von Unternehmen im deutschen und EU-Lieferkettengesetz?
Maja Volland, Referentin für Wirtschaft und Menschenrecht vom Forum Fairer Handel, gibt Antworten auf diese und weitere Fragen rund um unfaire Handelspraktiken in globalen Lieferketten.
Eva-Maria Reinwald, Fachpromotorin für Globale Wirtschaft und Menschenrechte bei Südwind, gibt im zweiten Teil einen Überblick über die weiteren Pläne der Initiative Lieferkettengesetz zum EU-Lieferkettengesetz.
Das Webseminar wurde gefördert von:
Brot für die Welt, Engagement Global & SUE NRW.