Das aktuelle FoodFirst-Magazin (3/2023) ist erschienen. Im Schwerpunkt analysieren wir die Herausforderungen und Perspektiven für die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechte.
Die Erklärung der Menschenrechte von 1948 war eine Antwort auf die Verbrechen des Nationalsozialismus. Menschenrechte gelten für alle Menschen gleich, und zwar direkt für den Einzelnen – eine große Wende im modernen Völkerrecht. Universalismus und Menschenrechte sind geistige Errungenschaften westlicher Aufklärung, deren Schattenseite Versklavung und koloniale Ausbeutung waren. Das Verständnis von Menschenrechten entsteht seit 1945 in den Vereinten Nationen unter der Interpretationshoheit des Westens. Afrikanische Gebiete z.B. waren bis tief in die 1960er Jahre kolonialisiert. Und immer noch eignet sich der Globale Norden ökologische und soziale Ressourcen andernorts an.
Ebenso einschlägig für FIANs Arbeit ist ein weiteres Jubiläum: 1973 trat Deutschland dem UN-Sozialpakt bei, der wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte umfasst. Das Menschenrecht auf Nahrung gründet in dessen Art. 11. Dieses Recht wird mit Druck aus dem Globalen Süden stetig fortentwickelt. Es umfasst unstreitig extraterritoriale Pflichten. Immer wieder verletzen globale Unternehmen – sowie deren Finanzierer – Menschenrechte. Gegen die strukturellen Ursachen, die hyperliberale Weltwirtschaftsordnung, stellte der Globalen Süden das Konzept der Ernährungssouveränität. FIAN setzt sich dafür ein, dass Deutschland als viertgrößte Wirtschaftsmacht das Recht auf Nahrung und die Forderungen nach Ernährungssouveränität beachtet.
Im globalen Süden ist solche Arbeit gefährlich. Ein drittes Jubiläum: vor 25 Jahren verabschiedete die UN-Generalversammlung die Deklaration zu Menschenrechtsaktivist*innen. Zu allen genannten Themen veröffentlichen wir interessante Gastbeiträge – aus Perspektive der Betroffenen, aus dem UN-System und der Wissenschaft.
Weitere Themen im Heft:
- FIAN beim evangelischen Kirchentag
- Neue Hungerzahlen der FAO
- FIAN begleitet Maasai-Delegation
- Menschenrechtsverletzungen in Guatemala
- Die Natur als Rechtssubjekt
- Indien: Anreicherung von Reis statt gesunder Ernährung
- FIAN macht Radio
- Initiativen für Recht auf Nahrung in der Schweiz
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