Köln/Bajo Aguán (Honduras), 25. September 2012. Die Schreckensmeldungen aus dem honduranischen Bajo Aguán reißen nicht ab: Antonio Trejo, einer der Rechtsanwälte der Bauernorganisationen, die sich für eine gerechte Landverteilung einsetzen, wurde am Samstag ermordet. Damit steigt die Zahl der Toten dieses Landkonflikts weiter an: Über 50 Menschen kamen bereits ums Leben.
Hintergrund der andauernden Gewalt ist der seit September 2009 schwelende Landkonflikt zwischen 3.500 Bauernfamilien und drei großen Palmölproduzenten im Bajo Aguán-Tal an der honduranischen Karibikküste. Die Politik des Landes spielt ein doppeltes Spiel: Einerseits garantiert ein von Staatspräsident Porfirio Lobo Sosa unterzeichnetes Abkommen vom April 2010 den landlosen Familien neben einem ehemaligen Militärgelände weitere Ländereien mit einer Gesamtgröße von 11.000 Hektar Land. Andererseits gehen Polizei und Militär gemeinsam mit privaten Sicherheitskräften gegen die Bauernbewegung vor.
Erst Ende August kam es zu einer weiteren Eskalation der Gewalt, als die Polizei mit Gewalt gegen demonstrierende Menschen, darunter Kinder, vorging und Unbekannte auf Bauernaktivsten schossen, zum Teil mit Todesfolge.