Gestern veröffentlichten die Heinrich-Böll-Stiftung, die Rosa-Luxemburg-Stiftung, BUND, Oxfam und Germanwatch den Konzernatlas 2017 mit detaillierten Informationen zur Marktkonzentration in der Agrar- und Lebensmittelindustrie. Er beschreibt die globale Dominanz von Großkonzernen und einen neuen Trend zu Mega-Fusionen.
Bauern und Bäuerinnen sowie Arbeiter und Arbeiterinnen sind dieser Marktmacht von Konzernen schutzlos ausgeliefert. Die Folgen sind ruinöse Preise für bäuerliche Betriebe und Hungerlöhne für Arbeiter und Arbeiterinnen. Die bäuerliche Landwirtschaft und das traditionelle Handwerk werden verdrängt.
Die vier Konzerne Archer Daniels Midland, Bunge, Cargill und Louis Dreyfus dominieren beispielsweise seit vielen Jahren den Im- und Export von Agrarrohstoffen wie Weizen, Mais und Sojabohnen.
Gemeinsam sind sie als „ABCD-Gruppe“ oder einfach „ABCD“ bekannt. Entlang der gesamten Lieferkette finden derzeit weitere Konzentrationsprozesse statt. Dabei scheint kein Ende in Sicht: Übernahmen wie die von Monsanto durch Bayer oder Syngenta durch ChemChina können im Jahr 2017 Wirklichkeit werden.
Unter der Überschrift „Die zweite Ernte der Agrarhändler“ beleuchtet Roman Herre, Agrarreferent bei FIAN Deutschland, die Risiken des Handels mit Agrarrohstoffen.
Den Konzernatlas 2017 finden Sie hier.