FIAN unterstützt den Aufruf der internationale Koalition von „Kein Patent auf Saatgut“ an die Mitgliedsstaaten der Europäischen Patentorganisation und der Europäischen Union.
Die Petition fordert eine sofortige Änderung der Ausführungsordnung des Europäischen Patentübereinkommens (EPÜ) und eine Änderung der europäischen Patentgesetze. Ziel ist, Patente auf Züchtungsverfahren, Züchtungsmaterial, Züchtungsmerkmale, Gene sowie auf Pflanzen und Tiere und von diesen gewonnene Lebensmittel zu verbieten.
Die internationale Koalition warnt, dass Konzerne wie Monsanto und Syngenta zunehmend Kontrolle über die Grundlagen unserer Ernährung gewinnen. Sie verweist auf eine Recherche, die offen legt, dass das Europäische Patentamt (EPA) in nächster Zeit 30 Patente auf Pflanzen aus konventioneller Züchtung an Monsanto und seinen Töchterunternehmen erteilen will. Weiterhin kann auch Syngenta zeitnah auf ein Dutzend weitere Patente hoffen. Die Patente erstrecken sich über die gesamte Kette der Nahrungsmittelerzeugung, ein fortschreitender Konzentrationsprozess in der Züchtung gibt wenigen Konzernen Macht, die Grundlagen der Ernährung in Europa in einem noch nie dagewesenen Ausmaß zu kontrollieren.
„Jetzt handeln – die Zukunft unserer Ernährung retten“
Bereits Ende März 2015 bekräftigte die Große Beschwerdekammer des EPA eine völlig inakzeptable Auslegung der Patentgesetze: Während Verfahren der konventionellen Züchtung nicht patentiert werden dürfen, sollen Pflanzen und Tiere, die aus einer derartigen Züchtung stammen, patentiert werden können. Das ist nicht nur widersprüchlich, sondern untergräbt auch die geltenden Verbote im europäischen Patentrecht.
Die internationale Koalition von „Kein Patent auf Saatgut“ verlangt daher, dass die europäischen Regierungen die bestehenden Verbote der Patentgesetze stärken und aktiv die Interessen der Allgemeinheit gegen die der Großkonzerne verteidigen.
Zur Petition Keine Patente auf Pflanzen und Tiere