Der ehemalige UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung war zu Besuch in der FIAN-Geschäftsstelle in Köln
Im Interview äußerte sich Jean Ziegler positiv zur Arbeit von FIAN:
„Wie wichtig FIAN ist, zeigt sich im UNO-Menschenrechtsrat: Diplomaten verschiedener Länder und Kulturen sind mittlerweile davon überzeugt, dass Hunger menschengemacht ist, dass es Verantwortlichkeiten gibt.´Die einen sind im Schatten, die anderen sind im Licht, man sieht nur die im Lichte, die im Schatten sieht man nicht`, sagt Brecht.
FIAN aber zeigt, wer die Opfer sind, gibt ihnen eine Stimme und ein Gesicht. Denn nur der Zufall der Geburt trennt uns von den Opfern: Sie oder ich könnten ein Zuckerrohrschneider im Nordosten Brasiliens sein, mit Würmern im Magen und einer Lebenserwartung von 47 Jahren.
Den Opfern eine Stimme geben und denjenigen das Handwerk zu legen, welche verantwortlich sind für das tägliche Massaker des Hungers; der Mehrheit der Herrschaftsvölker zu zeigen, woher kommt der Hunger, was sind die sozialen Strukturen, wer sind die Wirtschaftssubjekte, was ist die Strategie der Regierungen, wie können wir deren Politik qualitativ ändern – und zwar in demokratischer Weise, das sollte unser Ziel sein.“
Wir haben uns über den Besuch des ehemaligen UN-Sonderberichterstatters für das Recht auf Nahrung gefreut und bedanken uns bei Jean Ziegler für seine jahrelange Inspiration und Solidarität.