Der Ombudsmann (CAO) der Weltbank-Tochter International Finance Corporation (IFC) hat einen Bericht vorgelegt, in dem er nicht nur Fehler des IFC-Managements offen legt, sondern auch die Verwicklung ihrer honduranischen Geschäftspartnerin, der Palmölfirma Corporación DINANT, in Menschenrechtsverletzungen im Bajo Aguán bestätigt. Organisationen der Zivilgesellschaft fordern nun von der Weltbank eine Suspendierung weiterer Auszahlungen.
Seit 2010 gab es mehrere Berichte unabhängiger Menschenrechtsorganisationen (u.a. FIAN International) die auf die Verletzungen der Menschenrechte im Bajo Aguán hinweisen. In Reaktion auf die Berichte hat bereits die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) im Frühjahr 2011 das Vertragsverhältnis mit der Corporación Dinant beendet. Im April 2012 nahm der IFC Compliance Advisor Ombudsman (CAO) die Untersuchung der Vorwürfe auf.
Seit dem 10. Januar liegt der Audit-Bericht des CAO vor. Der Bericht kommt zum Schluss, dass die IFC in diesem Fall ihre eigenen Standards zum Schutz örtlicher Bevölkerung missachtet hat. Nach der Präsentation des CAO-Berichtes haben 70 Organisationen der Zivilgesellschaft am 20. Januar in einer gemeinsame Stellungnahme gefordert, jede weitere Auszahlung, einschließlich der ausstehenden Tranche von 15 Millionen US-Dollar, an die Corporación Dinant auszusetzen bis
1. die Verantwortlichen für die Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen an den
BäuerInnen im Bajo Aguán zur Verantwortung gezogen wurden; sollte Dinant sich
als verantwortlich für Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen erweisen,
sollte die IFC unmittelbar die Beziehung zur Corporación Dinant beenden.
2. eine umfassende, gerechte, friedliche und nachhaltige Lösung für die
Landkonflikte zwischen der Corporación Dinant, dem Staat von Honduras und
den lokalen Bauernbewegungen gefunden ist.
Der Brief zivilgesellschaftlicher Organisationen an die Weltbank (englisch).