Anlässlich des Internationalen Tages der Menschenrechte am 10. Dezember 2021 haben FIAN International und seine Sektionen in Deutschland und Paraguay eine Eilaktion gestartet, um die Aufmerksamkeit der Regierung von Paraguay auf die besorgniserregende Menschenrechtssituation der Gemeinde „Primero de Marzo“ zu lenken. Wie viele bäuerliche und indigene Gemeinschaften in Paraguay, deren individuelle und kollektive Rechte systematisch verletzt werden, litten die 400 Familien der Bäuer*innengemeinde unter der ständigen Androhung von Zwangsräumungen.
Bei der Briefaktion forderten die Bürger*innen Deutschlands die Regierung von Paraguay dazu auf, die Gemeinschaft „Primero de Marzo“ vor einer gewaltsamen Zwangsräumung zu schützen und ihr Recht auf Land zu garantieren. Der rechtmäßige Zugang ist unabdingbar, um den Genuss anderer grundlegender Menschenrechte wie das Recht auf Nahrung und Bildung zu gewährleisten.
Der internationale Appell richtete sich sowohl an den Präsidenten der Republik Paraguay, Mario Abdo Benítez persönlich, als auch an Vertreter*innen der paraguayischen Botschaft in Berlin und des Innenministeriums, sowie der staatlichen Landbehörde INDERT.
Hier können Sie die Eilaktion und alle Hintergrundinformationen aufrufen
Der Start der Eilaktion fiel mit einer großen Mobilisierung von bäuerlichen, indigenen und zivilgesellschaftlichen Organisationen in Paraguay zur Unterstützung der von der Räumungswelle bedrohten Gemeinden zusammen. Eineinhalb Monate später haben FIAN Deutschland und FIAN International eine Antwort von zahlreichen Personen erhalten, die sich an der Eilaktion beteiligt haben.
Die Lage der Gemeinschaft Primero de Marzo ist nun stabil und die akute Gefahr von Räumungen hat nachgelassen. FIAN International und seine Sektionen in Paraguay und Deutschland halten es für angemessen, die Eilaktion vorübergehend zu beenden und möchten sich bei allen Beteiligten, die ihre Unterstützung für die Gemeinde Primero de Marzo zum Ausdruck gebracht haben, bedanken. FIAN wird die Gemeinschaft Primero de Marzo sowie andere Gemeinden deren Menschenrechte bedroht sind, weiterhin solidarisch begleiten.