In einem Offenen Brief fordert das European Center of Constitutional and Human Rights (ECCHR) zusammen mit Brot für die Welt, FIAN und weiteren Partnerorganisationen die Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) sowie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) dazu auf, eine Einhaltung des Kodex zum Vertrieb von Pestiziden durchzusetzen. Die fortwährende Missachtung des Kodex führe dazu, dass das einzige internationale Abkommen zu Pestiziden seine Bedeutung verliere.
Eine Untersuchung des ECCHR im indischen Bundesstaat Punjab zeigt, dass die Konzerne Bayer CropScience und Syngenta den Kodex nicht befolgen. Gefährliche Pestizide werden ohne ausreichende Gefahrenhinweise verkauft, was zu einer mangelhaften oder vollständig fehlenden Ausstattung mit Schutzkleidung führt.
Die Unterzeichner des Briefs sehen dringenden Handlungsbedarf, um die Glaubwürdigkeit des Kodex nicht weiter zu gefährden. FAO und WTO werden aufgefordert, den Vorwürfen nachzugehen und vor Ort Aufklärungsarbeit zu leisten. Die Mitgliedsstaaten von FAO und WHO werden aufgerufen, die Organisationen mit den dafür nötigen Mitteln auszustatten.
Rund 99 Prozent aller Pestizidvergiftungen erfolgen in Ländern des Südens. Die Ausweitung der industriellen Landwirtschaft führt zu einem explosionsartig steigenden Verbrauch von Agrochemikalien – so hat sich der Verbrauch in Argentinien seit den 90er Jahren mehr als verzehnfacht. FIAN fordert ein Verbot aller Pestizide der obersten Gefahrenklasse sowie die Einführung agrarökologischer Methoden.
Hier gelangen sie zu dem Offenen Brief. Den Ad-Hoc Bericht des ECCHR können Sie hier einsehen. Zeugenberichte indischer Kleinbauern wurden in diesem Video zusammengefasst.