Kurz nach Veröffentlichung des Welternährungsberichts der FAO legt FIAN International den Report „State of the Right To Food And Nutrition 2020“ vor.
Der Report ist hier abrufbar: https://www.fian.org/files/files/State-RtFN-Report_2020_ENG.pdf
Im letzten Jahr hat sich die Zahl der chronisch Hungernden erneut um 10 Millionen erhöht. Zu den aktuell 690 Millionen hungernden Menschen werden aufgrund der Corona-Krise bis zu 132 Millionen Menschen hinzukommen. Anhand von Fallbeispielen zeigt der Report den Zusammenhang dieser fundamentalen Verletzung von Menschenrechten mit dem wachsenden Einfluss transnationaler Unternehmen auf politische Entscheidungsmechanismen, bekannt als „governance capture“. Ein Beispiel hierfür ist die neue „Partnerschaft“ der UN mit dem Davoser Weltwirtschaftsforum. Weitere Beispiel sind die politisch unterstütze Ausbreitung von hybridem Saatgut sowie der nahezu uneingeschränkte Vertrieb von Pestiziden – größtenteils produziert von Unternehmen, die dem Davos Forum angehören. Diese Entwicklung ist nicht nur eine Gefahr für die traditionelle Landwirtschaft, die ca. 70 % der Weltbevölkerung ernährt, sondern auch für die Qualität von Nahrungsmitteln. Insbesondere für die Ärmsten ist eine gesunde Ernährung oftmals unbezahlbar: nach Angaben der FAO sind über drei Milliarden Menschen zu arm, um sich gesund ernähren zu können.
Hintergrund vieler Menschenrechtsverletzungen ist die mangelnde Durchsetzungsfähigkeit des internationalen Menschenrechtssystems, gerade auch bei Aktivitäten internationaler Unternehmen und Investoren. Der “State of the Right to Food and Nutrition Report” enthält auch Beispielfälle aus Uganda und Kambodscha, die von FIAN Deutschland recherchiert und begleitet werden.