In dieser Woche findet die Überprüfung der Menschenrechtslage in Ecuador durch die Vereinten Nationen statt (Universal Periodic Review, UPR). Anlässlich der Anhörungen in Genf präsentiert FIAN Deutschland ein Video zur aktuellen Situation der Bauerngemeinde ASOMAC. Am 11. Dezember 2015 waren 44 Familien von ASOMAC ohne vorherige Ankündigung von ihrem Landgut „La Leopoldina“ vertrieben worden. Grund hierfür war die ungerechte Landverteilung im Rahmen der Landreform „Plan Tierras“.
Gegen die Vertreibung hat ASOMAC vor dem Verwaltungsgericht Klage eingereicht. Im März 2016 gab das Gericht der Klage statt und erklärte die Entscheidung zur Landneuverteilung für illegal. Jedoch legte das zuständige Landwirtschaftsministerium Berufung ein. Bis heute ist keine endgültige Entscheidung gefallen. Weiterhin bangen die Bewohner um ihr Recht auf Nahrung, welches vom Zugang zu Land und Wasser abhängt.
Das Video zeigt Bilder der Zerstörung sowie die Fassungslosigkeit der Betroffenen nach der gewaltsamen Vertreibung.
Um auf die Menschenrechtsverletzungen im Rahmen des Plan Tierras aufmerksam zu machen, unternahmen der Präsident von ASOMAC und eine Vertreterin von FIAN Ecuador Anfang April eine Advocacy-Tour durch Europa. Hierbei wurden sie von FIAN International, FIAN Deutschland und FIAN Schweden unterstützt. In Genf, Berlin und Stockholm wurde auf das UPR sowie die Menschenrechtsverletzungen durch die ecuadorianische Regierung aufmerksam gemacht.
Das Universal Periodic Review findet alle 4 ½ Jahre statt. Dabei wird die Menschenrechtslage eines Landes von den anderen UN-Mitgliedsstaaten überprüft. Neben der eigenen Darstellung der Menschenrechtslage durch die jeweiligen Regierungen werden auch Berichte von Nichtregierungsorganisationen berücksichtigt.
Weitere Informationen:
Artikel Ecuador FoodFirst_2016_4_Leseprobe_Gerechte_Landverteilung (1)
Info zu Rundreise FIAN Ecuador
Schriftlicher Beitrag für das allgemeine Periodische Überprüfungsverfahren (UPR) im September 2016 – FIAN Ecuador Recht_auf_Nahrung-FIAN_Ecuador_20171104 (1)