Zusammenfassung unter: Evaluierung_FIAN
In den vergangenen Monaten wurde die Arbeit von FIAN Deutschland extern evaluiert. Die Untersuchung wurde von Frauke Seidensticker vorgenommen, ehemals stv. Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte. Analysiert wurde exemplarisch die Menschenrechtsarbeit zu Kambodscha.
Die Evaluierung kommt zu sehr positiven Ergebnissen. FIAN hätte „trotz knapper Ressourcen bemerkenswerte Wirkungen erzielt und hierfür effektive Strategien gefunden“. So konnte FIAN in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit und auf Ebene der EU „nachweislich deutliche Veränderungen bewirken, von denen einige sogar als nachhaltig verankert betrachtet werden können“. Dies sei „für eine Menschenrechtsorganisation ein bemerkenswerter Erfolg“. Nach Aussage der Partnergruppen agiere „FIAN unbestechlich, das Bekenntnis der Organisation zu den Menschenrechten und Werten ihrer Arbeit sticht heraus“.
Die ReferentInnen von FIAN hätten durch Veranstaltungen und Bildungsarbeit eine breite Öffentlichkeit erreicht. Insgesamt sei die Arbeitsweise von FIAN äußerst effizient. Besonders das Zusammenspiel von Recherchen vor Ort und Lobbyarbeit sei „ausgesprochen wirksam“. Vorträge und Publikationen wiesen „durchweg eine hohe Qualität auf und zeugen von herausragender Sachkenntnis.“
weitere Auszüge aus der Evaluierung (insg. 47 Seiten):
„Auf Ebene der EU konnte durch die Aufarbeitung des Fallbeispiels „Kambodscha“ erstmals Anlass für die Analyse der Auswirkungen von Handelsvergünstigungen der Union (EBA-Initiative) gegeben werden. Dies führte zur Vereinbarung eines Audit- und Entschädigungsprozesses zwischen EU und der kambodschanischen Regierung.“
„FIAN leistet Beiträge zu einer menschenrechtlichen Ausrichtung deutscher Politik, die auch über den jeweiligen Länderkontext hinausgeht.“
„FIAN hat das Bewusstsein für die menschenrechtliche Problematik im Landsektor in Kambodscha bei politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern in Bundestag (BT), BMZ, Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) und EP in Deutschland und Europa erhöht.
„NGO-Partner sehen gerade in der Bereitschaft, Konflikte einzugehen und auszutragen, eine Stärke von FIAN, die für das Erzielen von Veränderungen und Fortschritten in politischen Gefügen unerlässlich sei.“
„FIAN konnte eine deutsche Investmentgesellschaft zum Ausstieg aus einer Beteiligung an Zuckerkonzernen, die in Kambodscha in Landgrabbing involviert waren, bewegen. Der Fall wurde medienwirksam aufgedeckt und führte nach dem Ausstieg des deutschen Unternehmens aus der Beteiligung zur Aufnahme von Landgrabbing als Risikofaktor für Reputational Risks bei einer Investmentberatung.“
„Durch zahlreiche öffentliche Veranstaltungen und die mehrfache medienwirksame Aufarbeitung der Landrechteproblematik bis hin zur Mitwirkung an der Recherche für einen Kinofilm über Landraub konnte auch eine breitere interessierte Öffentlichkeit erreicht werden.“