Die Referentin Helga Merkelbach ist mehrfach in Israel, den besetzten palästinensischen Gebieten und Jordanien gewesen und hat die einzige grenzübergreifende Organisation (Ecopeace) getroffen, die sich mit dem Thema Wasser befasst. Am 15. Juli skizzierte sie in einem Web-Seminar die Bedeutung des Menschenrechts auf Wasser für Krisendynamiken und Friedensprozesse im Nahen Osten
Die ersten Teilungspläne Palästinas unter britischem Völkerbundsmandat (1922-1948) berücksichtigten gleichberechtigten Zugang zum grenzübergreifenden Flusssystem des Jordans sowie zum Grundwasser an der Küste und in den Bergen. Seit 1967 kontrolliert Israel die Oberflächengewässer und das Grundwasser. Palästinenser*innen haben in den besetzten Gebieten weder Zugang zum Jordan noch dürfen sie ohne Erlaubnis Israels Brunnen bohren. Dennoch leiden auch Israel und Jordanien an Wasserknappheit. Der Wasserspiegel des Sees Genezareth, von dem Jordanwasser abgezapft wird, ist gesunken. Der See droht umzukippen. Jordanien hat 1948 und 1967 palästinensische Geflüchtete, ab 2003 irakische, ab 2011 syrische aufgenommen. Um seine wachsende Bevölkerung mit Wasser zu versorgen, leitet es Wasser aus dem fossilen Disi-Aquifer vom saudi-arabischen Grenzgebiet in die entfernte Region um Amman.
Im Webseminar wurden Ursachen für die heutige Situation und die derzeit vorgesehenen Lösungen beleuchtet, vor allem mit Meerwasserentsalzungsanlagen Wasser zu produzieren und verkaufen.
Das Seminar können Sie sich auf unserem Youtube-Kanal nachträglich ansehen: