Hungerlöhne, Drohungen, Gesundheitsgefahren und sexuelle Belästigungen am Arbeitsplatz: Bei der Produktion unserer Kleidung sind Menschenrechtsverstöße bitterer Alltag. Ausbeuterische Arbeitsbedingungen gibt es dabei nicht nur in weit entfernten asiatischen oder lateinamerikanischen Produktionsstandorten, sondern auch vor unserer Haustür, in osteuropäischen Ländern wie der Ukraine, Serbien, Kroatien oder Bulgarien. Gerade angesichts des Ukraine-Krieges ist auf die große Verantwortung deutscher Firmen für die Modeproduktion in der Ukraine hinzuweisen, die mit Abstand die wichtigsten Auftraggeber für die mehr als 200.000 Arbeiter*innen in der Bekleidungsindustrie der Ukraine waren und sind.
Was können wir aus den langjährigen Erfahrungen des Einsatzes für menschenwürdige Bedingungen in der Textilproduktion für das EU-Lieferkettengesetz lernen? Welche Rechte, Pflichten und Durchsetzungsverfahren müssen in einer Regulierung verankert sein, damit Menschen- und Arbeitsrechte in der Textilproduktion wirksam durchgesetzt werden können?
Referentinnen:
Diana Sanabria, Referentin für Weltwirtschaft bei Zentrum für Mission und Ökumene – Nordkirche weltweit, begleitet als Vorstandsmitglied der Kampagne für Saubere Kleidung / Clean Clothes Campaign Germany, den Prozess zum EU-Lieferkettengesetz.
Bettina Musiolek, Bereich Wirtschaft und Menschenrechte beim Entwicklungspolitischen Netzwerk Sachsen ENS e.V., koordiniert die Clean Clothes Campaign-Gruppe in Ost- / Südosteuropa und hat die Studie „Ausbeutung made in Europe“ verfasst.
Das Webseminar wurde gemeinsam veranstaltet von FIAN Deutschland, Forum Fairer Handel, Kampagne für Saubere Kleidung, SÜDWIND und Werkstatt Ökonomie