Das European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) hat bei der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Bonn Anzeige gegen die Bayer CropScience AG und die Bayer AG erstattet, die FIAN Deutschland unterstützt. Der Grund: Die Etiketten von Pestiziden müssen Warnungen über Gesundheits- und Umweltrisiken enthalten.
In Europa verkauft der Bayer-Konzern das giftige Produkt Nativo 75 WG mit der Warnung: „kann möglicherweise das ungeborene Leben schädigen“. Auf den nach Indien exportierten und dort erhältlichen Produkten fehlt diese Warnung. In einer Ordnungswidrigkeitsanzeige beim Pflanzenschutzdienst der Kammer fordert das ECCHR die Behörde auf, zu prüfen, ob Bayer die Exportregeln für Pestizide verletzt. Der Pflanzenschutzdienst kann Bußgeld verhängen, aber auch den Export von Nativo verbieten. Auch die ECCHR-Partnerorganisationen Kheti Virasat Mission aus Indien sowie, PAN Germany unterzeichneten die Anzeige. Darüber hinaus weist FIAN darauf hin, dass das Fungizid Nativo 75 WG giftig für Wasser und Fische ist. Es kann daher leicht in den Nahrungskreislauf geraten und dadurch das Recht auf angemessene Nahrung vieler Menschen gefährden. Denn das Menschenrecht auf angemessene Nahrung bedeutet auch, dass Nahrung nicht gesundheitsschädlich sein darf.
Fungizide können durch Regen und Bewässerung in offene Gewässer und Grundwasser gespült werden. So wurden bei einer Untersuchung des Grundwassers im indischen Bundesstaat Punjab Rückstände von 143 Pestiziden aller Gifigkeitsgrade gefunden. Hier finden Sie eine englische Hintergrundstudie dazu von ECCHR, Kheti Virasat Mission, PAN Germany, Brot für die Welt und der Erklärung von Bern (2016 umbenannt in Public Eye).
Lesen Sie hier die von den Partnerorganisationen ECCHR, Kheti Virasat Mission, PAN Germany und FIAN Deutschland herausgegebene Pressemitteilung zu der Anzeige des ECCHR gegen die Bayer CropScience AG und die Bayer AG.