Thema: Menschenrechte ohne Grenzen – der Kampf für wirksame Lieferkettengesetze
Ob im Auto, Handy oder unseren Lebensmitteln: Viele der Rohstoffe, die den Weg in unseren Alltag finden, werden in den Ländern des Globalen Südens an- oder abgebaut. Verantwortung für menschenrechtliche Pflichten in den Lieferketten werden dabei häufig nicht wahrgenommen. Auch deutsche Unternehmen profitieren systematisch von fehlenden verbindlichen Abkommen zu Menschen- und Arbeitsrechten.
Regierungen sind dazu verpflichtet, Menschenrechte auch über ihre Staatsgrenzen hinaus zu respektieren und gegen Eingriffe von Unternehmen zu schützen. Damit Ausbeutung, Vertreibung und Umweltzerstörung aus den Lieferketten verschwinden, müssen sie durch Lieferkettengesetze Unternehmen dazu verpflichten, Menschenrechte, Umwelt und Klima weltweit zu achten.
Neue Bildungsmethoden
FIAN hat die Auswirkungen des deutschen Aluminiumbedarfs in einer Bauxit-Mine in Guinea unter die Lupe genommen. Es kommt zu Vertreibungen und anderen Menschenrechtsverletzungen. Durch Umweltschädigungen wird der lokalen Bevölkerung die Lebensgrundlage entzogen. Die neuen FIAN-Bildungsmethoden setzen sich zum Ziel, die verschiedenen Verantwortlichkeiten in der Wirtschaft und in der Politik nachvollziehbar zu machen.
Ein virtueller Actionbound und ein Rollenspiel erlauben es den Teilnehmenden, sich aus unterschiedlichen Perspektiven spielerisch der Problematik zu nähern.
Im Actionbound stehen die Situation der Betroffenen in Guinea und ein Unternehmen, das seine Kenntnis von Menschenrechtsverletzungen nicht offenlegen will, im Vordergrund. Das Rollenspiel beleuchtet die Interessen von politischen Entscheidungsträger*innen und Akteuren aus der Wirtschaft in direkter Konfrontation mit Aktivist*innen und Zivilgesellschaft. Die Methoden ergänzen sich, können aber auch unabhängig voneinander durchgeführt werden.
Inhalte des Seminars
In diesem Seminar werden die aktuellen FIAN-Bildungsmethoden vorgestellt, erklärt und durchgeführt. Das Seminar beginnt Freitagabend und endet Sonntagmittag. Neben der praktischen Anwendung der Methoden erwerben die Teilnehmenden Hintergrundwissen zu staatlicher Verantwortung beim Schutz der Menschenrechte. Anschließend wird die Weiterverwendung z.B. innerhalb eigener Veranstaltungen besprochen. Ziel des Workshops ist es die verschiedenen Methoden eigenständig mit einer Gruppe durchführen zu können.
Teilnahmebedingungen
Die Fortbildung richtet sich vorrangig an entwicklungspolitisch Interessierte, auch aus der kirchlichen Entwicklungszusammenarbeit und von Eine-Welt-Gruppen, ist aber auch für andere Interessierte offen. Die Zahl der Teilnehmer:innen ist auf 20 beschränkt. Die Kosten für die Teilnahme inklusive Verpflegung und Übernachtung in Mehrbettzimmern werden von FIAN übernommen. Kosten für die Anreise innerhalb Deutschlands (Bahn/Bus 2. Klasse, PKW bis max. 130,-€) werden erstattet. Im Gegenzug verpflichten sich die Teilnehmer:innen, die Methoden für FIAN Deutschland durchzuführen oder eine FIAN-Veranstaltung zum Thema der Fortbildung mitzugestalten. Sie werden dabei von FIAN unterstützt.
Das Seminar wird von den FIAN-Referent*innen Barbara Lehmann-Detscher und Marian Henn durchgeführt.
Bei Fragen wenden Sie sich gerne an: b.lehmann-detscher@fian.de oder m.henn@fian.de