Ob zum Spargelstechen, zur Erdbeerernte oder zur Weinlese – Saisonarbeiter*innen aus Mittel- und Osteuropa sind seit Jahrzehnten eine wichtige Stütze der deutschen Landwirtschaft. Deutschlands wirtschaftliche Abhängigkeit von innereuropäischer Arbeitsmigration und die prekären Arbeits- und Wohnverhältnisse der landwirtschaftlichen Saisonarbeitskräfte rückten zu Beginn der Coronapandemie in den Fokus der Medien. Zur Verhinderung eines Arbeitskräftemangels verabschiedete die Bundesregierung Maßnahmenpakete doch eine grundlegende Verbesserung der Situation von Saisonarbeiter*innen stand nicht im Zentrum.
Um in Zukunft den Bedarf an landwirtschaftlichen Saisonarbeiter*innen zu decken, werden vermehrt Menschen aus dem EU-Ausland rekrutiert, die weniger Rechte als EU-Bürger*innen haben. Ihr Aufenthaltsrecht ist direkt an das Arbeitsverhältnis geknüpft, was ihre Abhängigkeit von Arbeitgeber*innen verschärft und erschwert, sich gegen Arbeitsrechtsverletzungen zu wehren.
Unter welchen Bedingungen arbeiten und leben migrantische Saisonarbeiter*innen in der deutschen Landwirtschaft? Was sind aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen (bundesweit, EU-Ebene, global)? Welche politischen Ansätze gibt es für faire Arbeitsbedingungen?
An diesem Abend diskutieren wir gemeinsam mit:
Dr. Peter Birke: Wissenschaftler am Institut für Soziologie der Uni Göttingen, Fokus Sozioökonomie von Arbeit
Krisztina Nemeth: Beraterin Europäischer Verein für Wanderarbeiterfragen e.V. (EVW)
Friedrich Ostendorff: Landwirt und agrarpolitischer Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag von 2009 bis 2021
Katharina Varelmann: Koordinatorin Initiative Faire Landarbeit, EVW & Faire Mobilit
Das Online-Event findet auf Deutsch statt
Das Web-Seminar findet im Rahmen der Online-Veranstaltungsreihe „Ernährung und Demokratie“ statt. Den Flyer der gesamten Veranstaltungsreihe können Sie hier herunterladen.