In Guatemala haben die Konflikte um Wasser in der jüngsten Zeit stetig zugenommen. Dabei sind große Süßwasservorkommen vorhanden. Wie wehren sich indigene Gemeinden gegen Raubbau und die Umleitung von Flüssen? Welche Rolle spielen Staat und transnationale Unternehmen? Und was können wir in Deutschland tun, um die Menschen in Guatemala zu unterstützen?
Es nehmen teil:
• Raúl Maas, Wasserexperte am Instituto de Investigación y Proyección sobre
Ambiente Natural y Sociedad – IARNA – , Universidad Rafael Landívar
• José Cruz, Soziologe und Umweltaktivist, Colectivo Ecologista MadreSelva
• Isabel Matzir, Verteidigerin indigener Rechte, Ehefrau von Bernardo Caal Xol, Symbolfigur des Widerstandes gegen den Wasserkraftwerkskomplex Oxec, verurteilt zu mehr als sieben Jahren Haft
• Hermana Maudilia, Theologin und Menschenrechtsaktivistin, Comisión Pastoral Paz y Ecología – COPAE –
• Abelino Mejía, Mitglied von REDSUR, das sich u.a. gegen die Verschmutzung und Umleitung des Río Madre Vieja einsetzt.
Moderation: Silvia Weber, Peace Brigades International Guatemala
Das Online-Seminar kann nachträglich hier abgerufen werden
In Guatemala haben die Konflikte um Wasser in der jüngsten Zeit stetig zugenommen. Dabei sind große Süßwasservorkommen vorhanden. Doch der ungebremste Raubbau an der Natur und immer neue Großprojekte, wie der Bau riesiger Wasserkraftwerke, heizen den Klimawandel an und führen in vielen Landesteilen zu Wasserknappheit und Dürren. Nur die Minderzahl der ländlichen Gemeinden ist an das Netz der Wasser- und Sanitärversorgung angeschlossen. Die zunehmende Verschmutzung von Flüssen und Seen durch Bergbau, Agribusiness und die Abwässer der privaten Haushalte hat zur Folge, dass der Zugang zu sauberem Wasser für viele Menschen zum täglichen Kampf wird. Durchfallerkrankungen zählen zu den Haupttodesursachen, gerade unter Kleinkindern. Die COVID-19-Pandemie hat die akuten Mängel und prekären hygienischen Bedingungen mit Nachdruck ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Doch daneben wird das Menschenrecht auf Wasser in einem Land, in dem mehr als die Hälfte der Bevölkerung indigenen Ursprungs ist, auch zum Gradmesser der Umsetzung indigener Rechte und Selbstbestimmung.
Hierüber werden wir gemeinsam mit Vertreter*innen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und indigener Bewegung diskutieren. Welche Konflikte treten auf? Wie wehren sich indigene Gemeinden gegen Raubbau und die Umleitung von Flüssen? Welche Rolle spielen Staat und transnationale Unternehmen? Und was können wir in Deutschland tun, um die Menschen in Guatemala zu unterstützen?
Die Veranstaltung ist kostenfrei. Sie wird simultan übersetzt und auf Deutsch und Spanisch angeboten. Im ersten Teil leiten zwei ca. 15-minütige Vorträge ins Thema ein. Im zweiten Teil diskutieren wir mit unseren Gästen und reagieren auf Fragen und Kommentare aus dem Publikum.