Münchner Tage der Menschenrechte offiziell eröffnet
München, 1. Dezember 2018. Feiern, fördern, fordern: 70 Jahre nach der Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte werden weltweit die Errungenschaften des Dokuments gefeiert, aber auch eine konsequentere Umsetzung gefordert. Der Arbeitskreis „Münchner Tage der Menschenrechte“ eröffnete am 30.11. offiziell die gleichnamige Veranstaltungsreihe mit über 30 geplanten Aktionen. Dabei stand die Situation der Menschenrechte in München im Mittelpunkt. Diese müssen gestärkt und institutionell verankert werden, damit alle Menschen gleichermaßen daran teilhaben können, so der Aufruf der Veranstalter. Sie haben dazu eine Petition auf openPetition ins Leben gerufen.
„München als ehemalige ,Hauptstadt der Bewegung‘, als Wiege des Nationalsozialismus und seiner Verbrechen gegen die Menschlichkeit, hat eine besondere historische Verantwortung, die Menschenrechte zu schützen“, so Kai Schäfer, Geschäftsführender Referent des Nord Süd Forum München e.V. Leider müsse man aber auch 70 Jahre nach der Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte noch feststellen, dass in München die Menschenrechte keinesfalls für alle Menschen garantiert sind, so Schäfer weiter. Wie viele Menschen in unserer reichen Stadt von sozialer Teilhabe ausgeschlossen sind, dokumentiert der Münchner Armutsbericht. Bei einer konsequenten Ausrichtung kommunalen Handelns an den Menschenrechten ist es auch notwendig, das öffentliche Beschaffungswesen zielstrebig weiter zu entwickeln, denn bei der momentanen Praxis ist die Einhaltung der Menschenrechte entlang der Produktionsketten nicht garantiert. Deshalb braucht es in München eine Institutionalisierung der Menschenrechte. Eine Fachstelle und ein Aktionsplan zur Stärkung der Menschenrechte sowie die Verpflichtung der Kommune, über deren Einhaltung zu berichten, würden den Menschenrechten den notwendigen, hohen Stellenwert verleihen. Bei der Eröffnungsveranstaltung wurden diese Forderungen durch Beiträge von Arne Klevenhusen (FIAN Ortsgruppe München), Gabriele Köhler (Deutsche Gesellschaft der Vereinten Nationen und Women Engage for a Common Future) und Andréa Menescal (Casa do Brasil) gestützt. Die Petition „Menschenrechte in München institutionell verankern“ läuft von 3. bis 10. Dezember und kann auf openPetition von allen Münchnerinnen und Münchnern unterzeichnet werden.
Über das Nord Süd Forum München:
Der Nord Süd Forum München e.V. ist Zusammenschluss und Dachverband von 59 entwicklungspolitischen Gruppen und Vereinen aus dem Münchner Raum. Im Zentrum der Arbeit steht seit der Gründung 1989 die Vernetzung der Initiativen sowie gemeinsame Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit für eine gerechte Eine Welt. Gemäß dem Motto „global denken- lokal handeln“ wirkt der Verein auf eine zukunftsfähige Entwicklung der Münchener Stadtgesellschaft hin. Mit seiner Geschäftsstelle im Münchner EineWeltHaus ist das Nord Süd Forum eine zentrale Anlaufstelle in einem offenen und integrativen Haus. Es wird mit jährlichen Zuwendungen von der Landeshauptstadt München – Kulturreferat sowie Referat für Gesundheit und Umwelt – gefördert.
Pressekontakt:
Kai Schäfer, Geschäftsführender Referent
Nord Süd Forum München e.V.
c/o EineWeltHaus
Schwanthalerstr. 80 80336 München
Tel.: 089 85637523
E-Mail: k.schaefer@nordsuedforum.de
Web: www.nordsuedforum.de
HIER geht es zur Petition.