Marie von Schlieben „Das Recht auf Wasser in der globalisierten Wirtschaft“
Der sechste Teil unserer Artikel-Serie anlässlich des 70. Jubiläums der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte befasst sich mit dem Recht auf Trinkwasser, das 2010 durch die UN-Generalversammlung ausdrücklich als Menschenrechtskanon anerkannt wurde.
Die Gefährdung dieses Menschenrechts ist sowohl auf die Verknappung und Verunreinigung der Wasserressourcen als auch auf die zunehmende Privatisierung des Sektors durch transnationale Unternehmen zurückzuführen. Marie von Schlieben beschreibt in ihrem Beitrag anhand des Fallbeispiels Chile die Folgen der „Dublin-Prinzipien“, die 1992 Wasser erstmalig als ökonomisches Gut definierten.
Chile galt als Vorreiter der Privatisierungswelle im Globalen Süden seit den 1990er Jahren. Wegen der Privatisierung von rund 95% der Wasservorräte kann jedoch „der chilenische Staat in der gegenwärtigen Situation keine kontinuierliche und einwandfreie Versorgung mit Trinkwasser für die gesamte Bevölkerung garantieren.“ Was darauf hindeutet, dass eine Öffentliche-Partnerschaft im Bereich der Wasserversorgung das Menschenrecht auf Trinkwasser mehr gefährdet als einen sicheren Zugang zu gewährleisten.
Marie von Schlieben hat in Chile zu sozialen Ungleichheiten in der Wasserversorgung geforscht und für die Heinrich-Böll-Stiftung Cono Sur im Bereich Ressourcen- und Klimapolitik gearbeitet.