Hier online: AfrikaSued_18-3_sambia_herre
FIAN-Agrarreferent Roman Herre skizziert in seinem Artikel „Problematische Entwicklungsfinanzierung“, welche Rolle deutsche Akteure bei großflächigen Agrarinvestitionen in Sambia spielen. Diese führen vor Ort immer wieder zu Landkonflikten und Menschenrechtsverletzungen. Der Artikel erscheint in der aktuellen Ausgabe von „Afrika Süd“.
Der UN-Sozialausschuss beschreibt detailliert die Verantwortung der Staaten, auch außerhalb ihres Staatsgebiets zur Verwirklichung der Menschenrechte beizutragen. Vor diesem Hintergrund und unter Bezugnahme auf eigene Vor-Ort-Recherchen beschreibt Roman Herre den Einfluss von Entwicklungsbanken auf die Landbesitzverhältnisse, welche das Recht auf Nahrung der sambischen Kleinbauern und Kleinbäuerinnen gefährden.
Die zentrale Bedeutung, die einer Regulierung der Finanzindustrie bei der Erfüllung extraterritorialer Menschenrechtspflichten zukommt, wird beispielhaft am Fonds AATIF (Africa Agriculture and Trade Investment Fund) erläutert. Dieser investiert bevorzugt in große Agrarprojekte, die in Konkurrenz zu traditionellen Landnutzungsrechten stehen. Selbst die AATIF-eigenen Sicherheitsbestimmungen (Safeguards), die unfreiwillige Umsiedlungen verbieten, wurden wiederholt verletzt.
Herre schließt sich der Forderung der UN-Sonderberichterstatterin zum Recht auf Nahrung, Prof. Hilal Elver, an, die in ihrem kürzlich veröffentlichten Bericht zu Sambia fordert, traditionelle Nutzungsrechte mit denen von Grundbesitzern gleichzustellen, um das Menschenrecht auf Nahrung für die Bevölkerung zu gewährleisten.
Der Artikel ist ab sofort auf unserer Homepage abrufbar.