Im Kambodscha hat die Pressefreiheit mit dem Verkauf der Phnom Penh Post weitere Einschnitte erfahren. Die letzte unabhängige englisch-khmer sprachige Zeitschrift wurde an Sivakumar S. Ganapathy, einen malaysischen Investor verkauft. Im Zuge einer Anordnung, einen Artikel über seine Verflechtung mit der kambodschanischen Regierung von der Veröffentlichung zurück zu nehmen traten viele Mitarbeiter*innen zurück oder wurden entlassen. Besagter Artikel wurde nun von der Website entfernt.
Insbesondere seit den großen Stimmenzuwächsen der Oppositionspartei bei den Kommunalwahlen Mitte 2017 wird die Pressefreiheit Kambodschas schrittweise abgeschafft. Kritische khmer-sprachige Medien werden sukzessive unterdrückt und mit dem Verkauf der Phnom Phen Post ist die Unabhängigkeit der letzten kritischen Zeitung fraglich geworden.
Doch nicht nur Print Medien sind von der Einschränkung der Pressefreiheit betroffen: 32 lokale Radiostationen wurden in den letzten Monaten geschlossen. 2 der Mitarbeiter*innen der Radiostation Radio Free Asia wurden für fast 6 Monate wegen ihrer journalistischen Arbeit inhaftiert. Die Angst vor Verfolgung ist groß und die Anzahl flüchtender Journalisten steigt.
Die freie Presse als Säule der Demokratie ist zwar in der kambodschanischen Verfassung und den internationalen Menschenrechten festgeschrieben, trotzdem droht sie in Kambodscha nun ganz abgeschafft zu werden.
Hier geht es zu dem Pressebericht zum Thema „Landgrabbing in Kambodscha“.