Zum achten Mal fand heute parallel zur Grünen Woche die große Kundgebung für eine andere Agrarpolitik statt. Über 30.000 Menschen – angeführt von 160 Traktoren aus dem ganzen Bundesgebiet – verschafften sich lautstark Gehör. Mehr als 100 Organisationen, darunter FIAN Deutschland, hatten zu der eindrucksvollen Demonstration aufgerufen.
Die wichtigsten Forderungen der TeilnehmerInnen waren der Vorrang von Menschenrechten gegenüber der Handelspolitik, die Unterstützung der ländlichen Bevölkerung weltweit sowie eine nachhaltige Landwirtschaft ohne Glyphosat und andere gefährliche Pestizide. Protestiert wurde gegen gentechnisch veränderte Lebensmittel, Megaställe, die Förderung immer größerer Agrarkonzerne, die einseitige Exportorientierung der Agrarpolitik sowie die zunehmende Landkonzentration. Höhepunkt der diesjährigen Kundgebung: die DemonstrantInnen schlugen mit Kochtöpfen lautstark Alarm vor der parallel stattfinden Agrarministerkonferenz, dem weltweit größten Treffen von Agrarministern.
Essen ist politisch! Immer mehr Menschen erkennen die komplexen Zusammenhänge von Agrarpolitik, Umweltschutz, ungezügelter Konzernmacht und internationalem Handel. Und dies prägte auch das Erscheinungsbild der Demonstration: so mahnte die Berliner FIAN–Lokalgruppe mit ihren Großpuppen an, dass sich soziale Menschenrechte nur mit gerechtem Handel erreichen lassen, welcher durch internationale Handelsabkommen jedoch zunehmend verhindert wird. Mit Transparenten forderte FIAN die Stärkung der Rechte von KleinbäuerInnen durch eine UN-Kleinbauernerklärung, die derzeit im UN-Menschenrechtsrat verhandelt wird.