Anlässlich des Allgemeinen Periodischen Überprüfungsverfahrens der UN zu Ecuador (Universal Periodic Review, UPR) in dem die UN anhand von Berichterstattungen die Menschen-rechtslage des Landes überprüft, unternahm eine Delegation ecuadorianischer MenschenrechtsvertreterInnen eine Lobbyreise durch Europa.
Ziel war es der UN von der Menschenrechtssituation in Ecuador, insbesondere hinsichtlich des Menschenrechts auf Nahrung, zu berichten und Empfehlungen an ihren Staat auszusprechen. Ein weiteres Anliegen ist die Öffnung von Dialogräumen zwischen der Zivilgesellschaft und der ecuadorianischen Regierung. FIAN Deutschland empfing die Delegation vom 7. bis 9. April in Berlin. Unter anderem fanden Gespräche mit Vertretern des Auswärtigen Amtes statt. Hierbei wurde die ungerechte Umsetzung der Landreform zu Lasten der ländlichen Bevölkerung thematisiert und die daraus resultierende Bedrohung des Rechts auf Nahrung angesprochen.
Zu den Vertretern der Delation gehörten Mónica Vera von FIAN Ecuador und Carlos Carpio Cedeño, der Präsident der Bauerngemeinschaft ASOMAC. FIAN begleitet die Situation der ASOMAC Gemeinschaft bereits seit mehreren Jahren. Die ungerechte Umsetzung der Landreform (Plan Tierras), führte im Fall ASOMAC zu Verschuldung und Zwangsvertreibungen der Gemeindemitglieder, welche nun in Folge der Vertreibung von dem örtlichen Wasserzugang abgeschnitten sind.
Zu den Forderungen die die Delegation stellt gehört zum einen die gerechtere Verteilung des Landes an die Bevölkerung. Zum anderen sollen Zwangsvertreibungen vermieden und die Zustimmung der Bewohner vor der Landumverteilung eingeholt werden.
Vor dem Besuch in Berlin hat die Delegation ihr Anliegen auch in Genf bei den ständigen Vertretungen der Schweiz, Deutschlands, Ecuadors und Boliviens sowie beim UN-Berichterstatter für das Recht auf Nahrung und angemessenen Wohnraum vorgebracht. Nach den Gesprächen in Berlin setzte die Delegation ihre Tour in Stockholm fort, um weitere Unterstützung für ihre Forderungen einzuholen.
Weitere Informationen:
Gerechte Landverteilung – ein unerfülltes Versprechen in Ecuador