Am 7. Januar wurde Aldemar Parra García, Aktivist und Mitarbeiter des Bergbau-Unternehmens Colombian Natural Resources (CNR) auf der Strasse von El Hatillo nach La Loma ermordet. Seit November 2016 war er wiederholt wegen seiner Menschenrechts-Arbeit bedroht worden. Erfolglos hatte er bei staatlichen Stellen Schutz erbeten.
Der Mord ist kein Einzelfall. Insbesondere im Umfeld von kolumbianischen Bergbauprojekten kommt es beinahe täglich zu Gewalt gegen Menschenrechts-VerteidigerInnen. Allein in der Region Cesar wurden in den vergangenen fünf Jahren rund 200 Aktivisten oder Gewerkschafter bedroht oder ermordet. Wiederholt waren hieran paramilitärische Gruppen beteiligt, die im Dienst der Bergbaukonzerne und anderer Unternehmen stehen.
In der kleinbäuerlichen Gemeinde El Hatillo leben 190 Familien. Wegen der extremen Luftverschmutzung durch die Kohleminen droht ihnen die Vertreibung. In den vergangenen Wochen haben sie wiederholt die Anwesenheit bewaffneter Personen sowie Bedrohungen angezeigt. Die Bergbaukonzerne Prodeco und Drummond haben den Mord an Aldemar Parra verurteilt.
Die Unterzeichner der heutigen Stellungnahme, darunter FIAN Deutschland, fordern:
- unabhängige Ermittlungen gegen die illegalen Gruppen im Departement Cesar;
- eine Distanzierung der Bergbaukonzerne von paramilitärischen Gruppen;
- der kolumbianische Staat muss die Sicherheit von Menschenrechts-VerteidigerInnen gewährleisten, insbesondere in Bergbau-Regionen;
- Schutz vor gefährlichen Auswirkungen des Bergbaus sowie Gewährung gesunder und sicherer Lebens- und Arbeitsbedingungen.
Die offizielle Erklärung zum Mord an Aldemar Parra García finden Sie hier: Erklaerung_zum_Mord_von_Aldemar_Parra_Garcia
Mehr Informationen zur Kriminalisierung von MenschenrechtsverteidigerInnen finden Sie hier.